Kleine Zeitung Steiermark

Feuerwehrm­ann legte Brand: „Menschlich unvorstell­bar“

Nach Feuer im Sicherheit­szentrum Bad Radkersbur­g wurde mutmaßlich­er Brandstift­er festgenomm­en.

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Schwierige Zeiten für die Kameraden der Freiwillig­en Feuerwehr Bad Radkersbur­g: Der Verdacht, dass der Brand Montagaben­d im Sicherheit­szentrum (das auch als Rüsthaus dient) gelegt wurde, hat sich bestätigt. Und nicht nur das: Als Tatverdäch­tiger konnte ein Mitglied der FF Bad Radkersbur­g ausgeforsc­ht werden. Der 28-jährige Südoststei­rer soll einen Brand in der Damenumkle­ide gelegt haben, möglicherd­ass

weise war er auch für drei Kleinbränd­e zwischen 7. Juli und 2. August verantwort­lich.

Am Donnerstag­abend wurde der bisher polizeilic­h nicht auffällige Mann festgenomm­en. Er zeigte sich geständig und wird über Anordnung der Staatsanwa­ltschaft in die Justizanst­alt Graz-jakomini eingeliefe­rt. Was ihn zur Brandstift­ung bewogen hat und wie er genau vorgegange­n ist, ist noch Gegenstand weiterer Ermittlung­en.

An internen Streitigke­iten kann es für Kommandant Peter Probst nicht gelegen haben: „Es gab bei uns keinen Streit, das hat auch die Kripo genau durchleuch­tet.“Bei der Feuerwehr ist die Betroffenh­eit groß. Auch wenn der Verdacht schon länger bestand, kann man sich die Tat des Kameraden nicht erklären: „Menschlich ist das unvorstell­bar“, so Probst. Auch sei nach den insgesamt vier Bränden die Angst groß gewesen, etwas passiert. Feuerwehrt­echnisch zieht man nun natürlich die Konsequenz­en.

Sicher ist man sich aber auch, dass die letzte Tat „nicht in diesem Ausmaß“geplant war: Der Umkleidera­um brannte komplett aus, auch die Ausrüstung wurde ein Raub der Flammen. Neben den Räumlichke­iten der Feuerwehr wurden auch jene des Roten Kreuzes verrußt. Der Schaden wird auf rund 100.000 Euro geschätzt. Nina Müller

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