Ein Kahn-déjà-vu bleibt im Trainer-duell aus
Als Spieler hat Andreas Herzog in sieben Partien gegen Franco Foda nie verloren.
Es gibt eine Szene, die unvergessen bleibt in der Karriere von Israels Teamchef Andreas Herzog. Am 13. April 1996 im Spiel Stuttgart gegen Bayern München packte Bayerns Tormann Oliver Kahn Österreichs Rekordnationalspieler und – wohlgemerkt – eigenen Mitspieler während der Begegnung am Hals, um ihn durchzuschütteln, weil er mit dessen Defensivarbeit nicht zufrieden war. Was nur wenige wissen: Öfb-teamchef Franco Foda spielte damals in der Mannschaft von Stuttgart, die 0:1 (Torschütze: Jürgen Klinsmann) verlor.
Es sollte das letzte von insgesamt sieben direkten Duellen sein. Viermal ging Herzog mit seinem Klub als Sieger vom Platz, dreimal wurden die Punkte geteilt. Ein Sieg blieb Foda mit seinen Vereinen verwehrt. „Das habe ich gar nicht gewusst. Aber ich versuche natürlich, diese Serie am Sonntag fortzusetzen“, sagt Herzog lachend, fügt aber vor dem ersten Cheftrainerduell der beiden an: „Franco hat mir als Trainer schon noch einiges voraus.“
Als Spielertypen waren Foda und Herzog völlig unterschiedlich, wie auch der Deutsche unterstreicht. „Er war ein super Fußballer. So ein klassischer Zehner, der heute fast ausgestorben ist. Andi hatte ein riesiges Gefühl im linken Fuß. Und wenn du bei Bayern München spielst, musst du ein super Spieler sein“, sagt der 52-Jährige wertschätzend und ergänzt: „Ich war eher der Arbeiter, der sehr aktiv war, viele Zweikämpfe bestritten hat, auch im direkten Duell sehr oft gegen ihn.“
Den Kahn-ausraster gegen Herzog bekam Foda auf dem Feld nicht genau mit. Nur dass er dem damaligen Stuttgartpräsidenten seine Meinung sagte, als sich dieser bei ihm aufregte, weil sein damals sechsjähriger Sohn Sandro mit einem Bayern-trikot auf der Tribüne saß. „Aber Andi hat damals wirklich cool reagiert“, sagt Foda und kündigt für Sonntag an: „Andi und ich verstehen uns gut. In der Coachingzone wird diesmal ganz sicher keiner wie Oliver Kahn zupacken. Das garantiere ich.“