Mählich-effekt lässt Sturm wieder jubeln
Mit zwei Siegen aus zwei Spielen ist der SK Sturm wieder in der sportlichen Spur. Und die Leistung beim 3:0 über den WAC war auch gut.
Der SK Sturm ist wieder da“, skandierten die Sturm-fans nach dem Trefferzum3:0-endstand durch Otar Kiteishvili. Sie hatten recht. Der SK Sturm ist wieder da, ist wieder in der oberen Tabellenhälfte angekommen. Dort, wo die Grazer auch hinwollen und hinmüssen. Das Minimalziel ist das Meister-playoff. Dort wäre man einmal, zumindest bis zumnächsten Spiel.
Undweil die Grazer von Spiel zu Spiel schauen und nicht weiter, dürfen sie sich auch freuen. Roman Mählich macht es möglich. Der 47-Jährige führte die Grazer zum 400. Heimsieg der Bundesliga-geschichte. Zwei Siege in zwei Spielen bei einem Torverhältnis von 5:0 zeigen klar, mit welchen Mitteln die Grazer die Erfolge suchen: Mählich hat die Defensive stabilisiert. Die Mannschaft lässt kaumtorschüsse zu, fünf gelangen den Wolfsbergern. „Und normalerweise haben wir um die 20“, sagte Wac-trainer Christian Ilzer. „Wir haben nie wirklich ins Spiel gefunden“, ergänzte Marc Schmerböck.
In der ersten Hälfte waren die Kärntner durchaus präsent, das Spiel nicht wirklich aufregend, mit kleinen Vorteilen für die Grazer, die an diesem Abend dynamischer und aggressiver agierten. Und deshalb ging die 1:0-Führung durch Emeka Eze (45.) quasi mit dem Pausenpfiff auch in Ordnung. Eze feierte seinen Treffer standesgemäß mit einem Salto – Körperbeherrschung eben.
In der 57. Minute spielte ihm seine Akrobatik einen Streich, als er vor dem Tor zu Fall kam. Der Nigerianer konnte nichts dafür. Michael Sollbauer brachte den durchbrechenden Stürmer aus dem Gleichgewicht und sah für das Foulwegen Torraubs die Rote Karte.
Auch in numerischer Überlegenheit behielten die SchwarzWeißen ihre taktische Grundordnung. Mit Übersicht, Ruhe und Cleverness agierten sie, was einige nicht so fußballaffine Zuschauer nicht verstanden und ihren Unmut äußerten. Mit dem 2:0 durch Michael John Lema wechselte die Missstimmung in Jubel. Der 19-Jährige war in der 64. Minute für Markus Lackner ins Spiel gekommen und durfte über sein erstes Bundesliga-tor jubeln. „Ich wusste ich nicht, ob ich links oder rechts vorbeischieße. Dann habe ich mich für die Mitte entschieden“, sagte der Tansanier. Und schließlich jubelte endlich auch Kiteishvili über seinen ersten Treffer für Sturm.
Drei erfolgreiche Premieren wurden also gefeiert: das erste Heimspiel unter Mählich sowie die beiden Premierentreffer. Und das, obwohl der standesgemäße Spielmacher Peter Zulj aufgrund seiner Sperre gar nicht dabei war. Am kommenden Sonntag wird er auswärts bei Rapid wieder dabei sein. „Und wir werden ihn auch brauchen“, sagte Sandi Lovric.