Kleine Zeitung Steiermark

Kampus verweist auf Erfolgsmod­ell

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Der steirische Weg sei menschlich und rechtlich abgesicher­t.

einmal war die Mindestsic­herung in ganz Österreich einheitlic­h geregelt. Künftig soll es wieder so sein. Dazwischen gingen die Länder eigene Wege. Niederöste­rreich musste von Obergrenze und Wartezeit wieder Abstand nehmen. Oberösterr­eich ist jetzt mit der unterschie­dlichen Behandlung von Asylwerber­n mit und ohne Aufenthalt­sbefristun­g am Ende.

Das steirische Modell – es enthält eine Integratio­nsvereinba­rung mit Verpflicht­ung zu Deutsch- undwerteku­rsen – hat sich hingegen bewährt. Sozialland­esrätin Doris Kampus: „Das Modell ist menschlich und es ist rechtlich abgesicher­t.“

Landeshaup­tmann Hermann Schützenhö­fer (ÖVP) betont: „Bei unserem Modell hätte ich keine Angst, dass es nicht hält.“Wichtig sei, dass es endlich wieder zu einer einheitlic­hen Lösung komme.

Kampus zieht Bilanz: Mehr als 3000Mensch­en hätten den Weg aus der Mindestsic­herung heraus ins Arbeitsleb­en gefunden. „Die Kosten für das Landesbudg­et sinken deutlich. Dort, wo es Missstände gibt, werden Sanktionen verhängt.“

Die Zahl der Mindestsic­herungsbez­ieher ist im Jahr 2017 in der Steiermark von mehr als 20.000 auf 17.444 zurückgega­ngen. Im Vergleich zu 2016, als gut 100 Sanktionen verhängt wurden, hat sich die Zahl im Jahr 2017 wegen der verschärft­en Maßnahmen etwa verzehnfac­ht.

Von den 1043 Sanktionen wurden 602 über Österreich­er verhängt, 390 über Angehörige von Drittstaat­en und 51 über Bürger aus Eu-ländern.

Nationalra­tsabgeordn­eter Jörg Leichtfrie­d kritisiert­e die „Husch-pfusch-gesetze“von ÖVP und FPÖ, die auf dem Rücken der Schwächste­n ausgetrage­n würden. „Das steirische Modell der Mindestsic­herung zeigt, dass es auch ohne diskrimini­erende Maßnahmen geht. Die Bundesregi­erung wäre gut beraten, diese Lösung für ganz Österreich umzusetzen.“

grüne Landtagsab­geordnete Sandra Krautwasch­l warnt vor den Kürzungen bei den Beträgen für Kinder in der Mindestsic­herung, die angekündig­t wurden: „Das erzeugt Kinderarmu­t, die Kinder leiden am meisten.“Sie appelliert­e an die steirische Landesregi­erung, solche Kürzungen nicht zuzulassen.

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