Kopftuchverbot für die Kleinsten: So denkt Graz darüber
Im Wiener Parlament geht es ab heute um ein Verbot von Kopftüchern an Kindergärten und Volksschulen. Was der Grazer Stadtrat begrüßt, sehen manche Direktoren kritisch.
ten“, wie es hieß –, gibt es große Kritiker des Kopftuchverbots. „Ich kenne aber auch Kollegen, die auf so etwas schon warten“, hieß es in einem Fall.
Unisono betont man jedenfalls eines: In Grazer Institutionen habe dieses Thema nie für einen massiven Konflikt ge- taugt. „Auch wenn an Elternabenden hie und da schon darüber gesprochen wird. Denn vereinzelt tragen Mädchen sehr wohl ein Kopftuch“, heißt es im Büro von Kurt Hohensinner. Dennoch – „und weil es keine Norm gibt, die so etwas rechtfertigt“– begrüßt der Grazer Schulstadtrat den Gesetzesvorschlag: „Wir sind immer schon für ein Kopftuchverbot an Pflichtschulen eingetreten. Dieses sollte nicht nur für die Kinder gelten, sondern auch für das Bildungspersonal, das ja eine Autoritätsperson darstellt.“
Bildungsdirektorin Elisabeth Meixner betont, „dass wir in den letzten Jahren offensiv auf das Thema ,Der Islam in den steirischen Schulen‘ zugegangen sind“. Derzeit arbeite man auch gerade ein praktisches Handbuch für Schulen aus. Meixner: „Auch aus meiner Sicht muss zu allen Fragen eine offene Diskussion geführt werden. Welche Schwierig- keiten gibt es am Schulstandort? Welcher Unterstützungsbedarf ist zusätzlich gegeben?“
Und welchen Standpunkt vertritt man in den Schuldirektionen selbst? „Ich bin strikt gegen dieses Verbot, weil hier jeglicher Zwang kontraproduktiv ist“, heißt es in einervolksschule im Grazer Zentrum.„wir hatten ein Mädchen in der vierten Klasse, das zwar ein Kopftuch getragen, dieses aber zum Beispiel beim Turnunterricht abgenommen hat. Ich habe dann auch beim Elternabend, der vorwiegend von den Vätern dieser Mädchen besucht wurde, das Ganze thematisiert. Damit war es aber auch erledigt.“
Ein paar Einmaleinsreihen weiter, in einer Schuleamstadtrand, heißt es: „Ich hab schon das Gefühl, dass in letzter Zeit immer mehr Mädchen ein Kopftuch tragen. Von daher muss es erlaubt sein, darüber nachzudenken, ob wir das so wollen oder nicht.“