GESUNDHEIT Osteopathie: Ärger über neues Gesetz
Osteopathen fürchten Probleme durch neues Ärztegesetz und fordern klare Regeln.
nah ist, der kann sich abseits des Lagers auf zusätzliche Begegnungen einstellen. Etwa wenn ein ausgebüxtes Zirkustier wieder eingefangen werden will oder Arthur gebeten wird, bei derausgrabung von Dinosaurierknochen zu helfen. Nach einiger Zeit tauchen zwar ähnliche Jobs in anderer Gewandung auf, nichtsdestotrotz bietet das System eine unterhaltsame Ergänzung zur Haupterzählung.
Doch nicht nur Grafik und Inszenierung sind erstklassig: Die Tatsache, dass das Western-genre in der Spielewelt selten genutzt wird,
Info
Red Dead Redemption 2 (RDR2) in Zahlen:
725 Millionen Dollar Umsatz am erstenwochenende; 300.000 Animationen; 500.000 Zeilen an Dialogen; von jedemwerbespot gibt es mehr als 70 Versionen; mehr als 2200 Tage MotionCapturing-arbeit.
RDR2 läuft auf PS4, PS4 Pro, Xbox One, Xbox One X.
trägt ihren Teil zum Triumph bei. Dennoch gab es im Wilden Westen zum Zuckerbrot noch die Peitsche: Neben Problemen mit der High Dynamic Range, die für satteren Kontrast sorgen soll, gesellen sich eine eher träge Steuerung und eine fehlende deutsche Sprachausgabe. Wenn aber ersichtlich wird, wie viel Liebe zum Detail in das Projekt gesteckt wurde und das Ergebnis zudem über einen langen Zeitraum Spaß bereitet, steht dem Erfolg nichts mehr im Wege. Dann wird auch über Macken leichter hinweggesehen. Das
neue Ärztegesetz, das sich momentan in Begutachtung befindet, enthält einen entscheidenden Zusatz, der die Wogen hochgehen lässt: Demnach soll die Tätigkeit des Arztes in Zukunft auch alle „komplementär- und alternativmedizinischen Heilverfahren“umfassen. Eine Gruppe, die gegen die Neufassung aufbegehrt, sind die Osteopathen – die Befürchtung: Nur noch Ärzte sollen Osteopathie ausüben dürfen. Diese entgegnen jedoch in Person von Ärztekammer-präsident Thomas Szekeres: „Es geht uns Ärzten nicht darum, hier ein Geschäft zu übernehmen“, und fügt an: „Die Gesetzesänderung geht auch nicht von uns aus.“Vielmehr wolle das Gesundheitsministerium den Wildwuchs im Bereich der Alternativmedizin in den Griff bekommen. „Es soll nicht mehr möglich sein, dass selbst ernanntewunderheiler in Anklagefällen freigesprochen werden, weil die gesetzliche Basis fehlt.“Das Gesetz richte sich nicht gegen Anbieter mit einer seriösen Ausbildung.
Die Regulierung des Marktes findet auch Diana Stöckl, Obfrau der österreichischen Gesellschaft für Osteopathie, wichtig und überfällig: „Es ist in unserem Sinne, dass nicht mehr jeder nach einem Wochenendkurs Osteopathie anbieten kann.“Aber: Mit der Gesetzesänderung gehe man den falschenweg: „Es gibtweiterhin keine Regulation beim Beruf, keine Qualitätskriterien“, ärgert sich Stöckl. „Mit dem neuen Gesetz bleiben wir in einer rechtlichen Grauzone.“Der Hintergrund: Osteopathie ist kein geschützter Beruf, prinzipiell könne sich jeder Osteopath nennen. Doch in Österreich gibt es zwei Schulen, die eine anerkannte, mehrjährige Ausbildung anbieten – auch die Gesellschaft für Osteopathie akzeptiert nur gut ausgebildete Mitglieder, die meist Ärzte oder Physiotherapeuten sind. „Wir fordern, dass Osteopathie ein definierter Gesundheitsberuf wird“, sagt Stöckl. Doch diese Bemühungen wurden bisher vom Gesundheitsministerium nicht erhört – auch zum Ärztegesetz will sich das Ministerium erst nach Ende der Begutachtungsfrist – bis inklusive heute – äußern. Sonjakrause