Kleine Zeitung Steiermark

Für den Papst

- Von Elisabeth Tschernitz-berger

Der schönste Auftritt für Denis Novato, den Virtuosen auf der Steirische­n Harmonika, war ein spontanes Konzert für Papst Franziskus.

Im Grunde ist Denis Novato ein schüchtern­er Mensch. Doch wenn er seine Harmonika im Arm hält, gibt es kein Halten mehr. Dann bricht der Rhythmus aus ihm heraus, die Finger fahren im Stakkato über die Knöpfe. Auf den Bühnen verkörpert er pure Lebenslust und extroverti­erte Virtuositä­t, und das seit 30 Jahren und nahezu auf der ganzenwelt.

Denisnovat­o (42) ist als Sohn eines italienisc­hen Vaters und einer slowenisch­en Mutter in Dolina im Val Rosandra zwischen Triest und Muggia geboren und zweisprach­ig aufgewachs­en. Abgezeichn­et hat sich zwar eine Fußballer-karriere, doch als der Elfjährige bei einemgebur­tstagsfest einen Harmonika-spieler beobachtet­e, war es um ihn geschehen. Seither spielt die Steirische oder diatonisch­e Harmonika die Hauptrolle in seinem Leben.

Aufwunsch der Eltern hat er einen „ordentlich­en“Beruf als Spediteur an der Grenze erlernt und das Harmonikas­pielen zunächst nur alshobby betrieben: „Ich bin durch meine Mutter mit der slowenisch­en Musik aufgewachs­en.“Dazu gehörten auch die Oberkraine­r mit Musiklegen­de Slavko Avsenik. „Avsenik war mein großes Vorbild“, erzählt Novato und erinnert sich mit Ehrfurcht an den ersten gemeinsame­n Auftritt am 15. August 1991 in Begunje. Noch heute ist er mit der Fami- lie und dem Enkel Sasˇo Avsenik sehr verbunden.

Bei internatio­nalen Wettbewerb­en stellten sich alsbald Erfolge ein. „Ich habe 21 verschiede­ne Wettbewerb­e gewonnen“, ist Novato stolz auf seine Leistung. Denis war noch keine 18 Jahre alt, da hatte er schon zwei Jugend-weltmeiste­rschaftsti­tel im Sack, 1999 kam der begehrte Weltmeiste­rtitel auf der Steirische­n Harmonika hinzu. Seither hagelt es Einladunge­n und damit verbundene Auftritte. Schauspiel­er wie Terence Hill, KK/PRIVAT Staatspräs­identen wie Borut Pahor, Giorgio Napolitano oder Albert von Monaco erfreuten sich schon an seinem Spiel.

Einen Auftritt, den Denis Novato nie vergessen wird, hatte er bei Papst Franziskus in Rom. Mit Olivenöl von Sancin, einer Potica von Mama und seiner Ziehharmon­ika kam er im Frühjahr 2017 zur Audienz beim Papst. Die Ordnungshü­ter trugen ihm auf, keinesfall­s die Harmonika auszupacke­n. Bis der Papst sein Instrument erblickte und ihn auffordert­e zu spielen. „Ich darf nicht“, entgegnete­novato. Darauf der Papst: „Ich sage, du darfst.“Und so spielte Denis so hingebungs­voll wie noch nie zuvor das „Hirtenlied“von Slavko Avsenik.

Zum heurigen 30. Bühnenjubi­läum hat sich Denis Novato etwas Besonderes ausgedacht: Er organisier­te ein BenefizFuß­ballmatch, bei dem Sportlegen­den aus Monaco auf slowenisch­e Musiker trafen. 30.000 Euro gingen an die Albert-von-monaco-foundation für Umweltproj­ekte.

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Denis Novato: 30. Bühnenjubi­läum mit Fürst Albert von Monaco
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... und nach einem Auftritt bei seinem „Fan“Terence Hill
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Für den Papst „musste“Novato seine Steirische einfach auspacken KK/PRIVAT

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