Für den Papst
Der schönste Auftritt für Denis Novato, den Virtuosen auf der Steirischen Harmonika, war ein spontanes Konzert für Papst Franziskus.
Im Grunde ist Denis Novato ein schüchterner Mensch. Doch wenn er seine Harmonika im Arm hält, gibt es kein Halten mehr. Dann bricht der Rhythmus aus ihm heraus, die Finger fahren im Stakkato über die Knöpfe. Auf den Bühnen verkörpert er pure Lebenslust und extrovertierte Virtuosität, und das seit 30 Jahren und nahezu auf der ganzenwelt.
Denisnovato (42) ist als Sohn eines italienischen Vaters und einer slowenischen Mutter in Dolina im Val Rosandra zwischen Triest und Muggia geboren und zweisprachig aufgewachsen. Abgezeichnet hat sich zwar eine Fußballer-karriere, doch als der Elfjährige bei einemgeburtstagsfest einen Harmonika-spieler beobachtete, war es um ihn geschehen. Seither spielt die Steirische oder diatonische Harmonika die Hauptrolle in seinem Leben.
Aufwunsch der Eltern hat er einen „ordentlichen“Beruf als Spediteur an der Grenze erlernt und das Harmonikaspielen zunächst nur alshobby betrieben: „Ich bin durch meine Mutter mit der slowenischen Musik aufgewachsen.“Dazu gehörten auch die Oberkrainer mit Musiklegende Slavko Avsenik. „Avsenik war mein großes Vorbild“, erzählt Novato und erinnert sich mit Ehrfurcht an den ersten gemeinsamen Auftritt am 15. August 1991 in Begunje. Noch heute ist er mit der Fami- lie und dem Enkel Sasˇo Avsenik sehr verbunden.
Bei internationalen Wettbewerben stellten sich alsbald Erfolge ein. „Ich habe 21 verschiedene Wettbewerbe gewonnen“, ist Novato stolz auf seine Leistung. Denis war noch keine 18 Jahre alt, da hatte er schon zwei Jugend-weltmeisterschaftstitel im Sack, 1999 kam der begehrte Weltmeistertitel auf der Steirischen Harmonika hinzu. Seither hagelt es Einladungen und damit verbundene Auftritte. Schauspieler wie Terence Hill, KK/PRIVAT Staatspräsidenten wie Borut Pahor, Giorgio Napolitano oder Albert von Monaco erfreuten sich schon an seinem Spiel.
Einen Auftritt, den Denis Novato nie vergessen wird, hatte er bei Papst Franziskus in Rom. Mit Olivenöl von Sancin, einer Potica von Mama und seiner Ziehharmonika kam er im Frühjahr 2017 zur Audienz beim Papst. Die Ordnungshüter trugen ihm auf, keinesfalls die Harmonika auszupacken. Bis der Papst sein Instrument erblickte und ihn aufforderte zu spielen. „Ich darf nicht“, entgegnetenovato. Darauf der Papst: „Ich sage, du darfst.“Und so spielte Denis so hingebungsvoll wie noch nie zuvor das „Hirtenlied“von Slavko Avsenik.
Zum heurigen 30. Bühnenjubiläum hat sich Denis Novato etwas Besonderes ausgedacht: Er organisierte ein BenefizFußballmatch, bei dem Sportlegenden aus Monaco auf slowenische Musiker trafen. 30.000 Euro gingen an die Albert-von-monaco-foundation für Umweltprojekte.