Die Ärzte, garantiert rezeptfrei
Diese Ärzte haben den Blues im Blut. Nierenarzt Jörg Horina und der Pathologe Michael Scarpatettiwaren mit ihrer Blues-band auf Visite bei einem legendären Festival in Irland.
der Bandname „Die Ärzte“ist ja seit Jahren an so eine nicht ganz unbekannte Punkrockband vergeben. Dabei würde er doch viel besser zu diesen drei Grazer „Blues-brüdern“passen, deren Geschichte in etwa so beginnt: Treffen sich ein Pathologe und ein Nephrologe amuniklinikum Graz. Sagt der eine zum anderen: „Lass uns eine Band gründen.“Nachdem der Nierenfacharzt Jörg Horina (61) und der Pathologe Michael Scarpatetti (54) langjährige musikalische Vorerfahrung mit eigenen Projekten hatten, schnappten sich die zwei Mediziner mit Helfried Grygar (50) einen Profi-schlagzeuger und bringen seither als „Shuffle Truffle“Blues mit einer Prise Jazz unter diemenschen.
Als erste österreichische Band haben die drei kürzlich beim in der Szene legendären Blackstairs-blues-festival in Irland gespielt, beidemder ganze Ort Enniscorthy drei Tage und Nächte lang zur Bühne wurde. „Es war für uns vor allem eine Mega-gaude“, sagt Band-mastermind Jörg Horina, der sich als Autodidakt das Gitarrespiel selbst beigebracht hat und in seiner Jugend im Sommer als Postler arbeitete, um sich seine erste Gitarre in Manchester kaufen zu können.
Heute nennt der gebürtige Deutsche, der vor Shuffle Truffle als „Dr. J.“bereits mehrere Alben herausgebracht und mit Jazzlegende Joezawinul die
Shuffle Truffle
Die Bluesband Shuffle Truffle besteht aus dem Nephrologen Jörg Horina (61, Gitarre, Gesang), dem Pathologen Michael Scarpatetti (54, Bass) und dem Berufsmusiker Helfried Grygar (50, Drums). Neue CD „Big Easy“erhältlich via Website: www.shuffle-truffle.com Nächster Auftritt: 21. November im Kulturzentrum Spielberg. Bühne geteilt hat, 18 Gitarren sein Eigen. Zum Blues stießen die beiden Ärzte aber erst spät. „Wir haben uns durch alle Musikrichtungen durchgewurschtelt, bis wir beim Blues landeten“, erzählt Sänger und Gitarrist Horina, der auch jahrelang als Volleyballer (auf Bundesliga-niveau) tätig war.
Nachhinein liegt die Verbindung zwischen Blues und Medizin geradezu auf der Hand. „Als Ärzte sind wir fast täglich mit Leid und Schmerz konfrontiert“, das spiegle sich im Blues und dessen Faszination fürs Leben mit all den unerwarteten Kurven und Ecken hörbar wider. Dieses musikalische Amalgam aus Emotion, Liebe und Verzweiflung, garniert mit einem Akkord Optimismus zeichnet auch ihr Album „Big Easy“aus. Keine Spur von musikalisch toter Hose – aber dieser Name ist ja auch schon wieder vergeben ...