Ein „Endspiel“für den Bundestrainer
Deutschlands Nationalteam, allen voran Trainer Joachim Löw, steht gehörig unter Druck. Heute geht es gegen denweltmeister.
vor vier Jahren. Manuel Neuer (32), Jerome Boateng (30), Mats Hummels (29), Toni Kroos (28) und Thomas Müller (29) gelten als Erfolgsachse des Titels in Brasilien. Sie stehen nun aber in der Kritik. Selbst üben sie diese aber kaum. „Wir haben gegen Holland ein Spiel gemacht, bei dem wir zwei, eher drei, vier Tore machen müssen. Und am Ende werden wir halt zweimal ausgekontert.“Selbstkritik klingt ein bisschen anders.
Deutlicher war da schon Julian Draxler (25). Auch er war 2014 in Rio de Janeiro schon da- bei, jedoch nur als Ergänzungsspieler. Er gehört der jungen Fraktion der Mannschaft von Teamchef Joachim Löw an, die auf ihren (regelmäßigen) Einsatz wartet. „So können wir nicht weitermachen“, sagt der Spieler von Paris Saint-germain klipp und klar. Auch Joshua Kimmich (23) hält fest: „Schönreden bringt jetzt nix.“
Die Akte Leroy Sane hat schon im Sommerdie Fußballwelt bei unserem Nachbarn gespalten. Der 22-jährige Offensivspieler agierte bei Manchester City un- fassbar stark, wurde aber nicht mit zur WM nach Russland genommen. Das blamablevorrunden-aus wurde von vielen auch mit dem Fehlen Sanes in Verbindung gebracht.
Bei Frankreich, der derzeit so dominant auftretenden Nation, soll der deutsche Negativlauf ein Ende finden. Dass das heute keine einfache Aufgabe wird, ist klar. Und auch Joachim Löw steht in deutschen Medien schon gehörig unter Druck. Das Duell in Paris wird als „Endspiel“für den Bundestrainer bezeichnet, bei einer weiteren Niederlage würde die Teamcheffrage wohl erneut und noch viel stärker aufkeimen. An Rücktritt denkt der Bundestrainer aber nicht. „Ich habe auch schon einige Dinge überstanden. Ich kann das als Trainer einordnen. Wenn es irgendwann mal eine andere Lösung geben wird, dann wird man rechtzeitig und in Ruhe darüber sprechen. Jetzt ist der Zeitpunkt bestimmt nicht da“, sagte Löw.