Deutsch auch gegen Faßmann
Heinz Faßmann hat die Forderung des Landeshauptmanns von Oberösterreich, in den Schulen seines Bundeslandes Deutsch als verpflichtende Schulsprache einzuführen, abgelehnt. Daswürde das Grundrecht auf Achtung des Privatlebens verletzen, schrieb Faßmann nach Linz. Abgesehen von der politischen Pikanterie, dass der Minister einer schwarz-blauenregierung einem Landeshauptmann mit einer schwarz-blauen Regierung einen sehr plausiblen Wunsch abschlägt, sind die Argumente Faßmanns die eines praxisfernen Professors. Im Gegensatz zu dem, was er meint, sind die Schule und der Pausenhof keine privaten Orte.
Vor zwei Jahren hat in derkleinen Zeitung eine Debatte über „Deutsch in der Pause“stattgefunden. Die Argumente der Schreibtischpädagogen aus der Schulverwaltung und der Ideologen der Diversität waren die erwartbaren: „Diskriminierung“, „dasgegenteilvon Integration“, „Stammtisch“usw., also frei von jedem Sachbezug.
Tags darauf ließ die Kleine Zeitung dann jemanden zuwort kommen, der weiß, wovon er redet, weil es sein Alltag ist: den Direktor dervolksschule Sankt Andräam rechten Murufer in Graz. Er hat das alles schon längst ausprobiert, wovon die Schulbürokraten behaupten, es sei nicht möglich, und der Minister sagt, es sei nicht wünschenswert.
Und da hörte sich die Sache ganz anders an: „Es hat sich für mich nie die Frage gestellt, wie in der Schule gesprochen werden muss: Deutsch und das natürlich auch in der Pause. Wir haben so viele Kinder mit so vielen Sprachen an unserer Schule, die verstehen einander nur auf Deutsch. Tatsächlich wird im Umfeld der Kinder, mit Freunden und in der Familie oft nur in der Muttersprache geredet. Deshalb ist es so wichtig, dass sie den ganzen Schultag überdeutsch reden, weil es die einzige Übungsmöglichkeit ist.“
macht Faßmann bei einem seiner häufigen Schulbesuche einmal Station in Graz-sankt Andrä und versucht dort, mit den Kindern in der Pause zu reden. Es wird nur auf Deutsch gehen.
war Leiter der Wiener Redaktion der Kleinen Zeitung.
Vielleicht macht Faßmanneinmal Station in GrazSankt Andrä und versuchtdort, mit den Kindern in der Pause zu reden.