Erste Kandidaten für Grüne, Alleingang von VP und FP
Grünen-chefin Tina Wirnsberger tritt Ende des Jahres zurück – wird Nachfolger schon im Oktober gewählt?/ ÖVP und FPÖ treten digital neu und allein auf.
schnell drehen sich die Welt und das Politikgeschäft: Eben noch sorgte Tina Wirnsberger für einen Paukenschlag, indem die 36Jährige verkündete, Ende 2018 als Chefin der Grazer Grünen wie als Stadträtin zurückzutreten. Drei
Wochen später sind aufmunternde wie wertschätzende Worte verklungen und die Suche nach dem Nachfolger in vollem Gange.
„Es gab diesbezüglich schon mehrere Sitzungen“, bestätigt GrünenGeschäftsführerin Beate Wind
Dervorstand habe auch schon mögliche Kandidaten ausgewählt, parallel trudelten eigenständig Bewerbungen ein. Namen will man naturgemäß keine nennen, aber es seien auch Quereinsteiger dabei.
Letztlich werden der zehnköpfige Grünen-vorstand und der Parteiklub die Neue oder den Neuen wählen. Vielleicht schon Ende Oktober, wenn der Vorstand selbst neu gewählt wird. Dies sei denkbar, so Ge- schäftsführerin Windhager, „auch wenn wir keine Eile haben“. Unmittelbar nach Wirnsbergers Paukenschlag kursierten ja zwei Namen:
Lisa Rücker (Ex-parteichefin) und Judith Schwentner (Ex-nationalratsabgeordnete). Beide lehnten ab, wobei Schwentner meinte: „Aus heutiger Sicht ist die Sache für mich kein Thema.“
legen Grazer ÖVP und FPÖ ab sofort einen gemeinsamen Internetauftritt hin: Wer auf die in Lila gehaltene Seite www.zukunft.graz.at klickt, soll in Zukunft die Projekte der „Agenda 22“präsentiert bekommen. Vorgestellt von den Parteispitzen Sieg(VP) und Mario Eus(FP) sowie den schwarzen Regierungskollegen Kurt Hohensinner und Günter Riegler. Aktuell etwa führt Nagl in einem schnittigen Video durch den neuen Sportpark Hüttenbrennergasse.
Bloß: Von KPÖ und Grünen, die ja auch Stadträte stellen, fehlt jede Spur. „Hier wird das Grazer Budget als Selbstbedienungsladen für die Eigenvermarktung von VP und FP verwendet“, meint daher Tina Wirnsberger.
„Dass KPÖ und Grüne Teil der Stadtregierung sind, erkennen wir nicht. Sie agieren wie die Opposition“, kontert Nagl-sprecher Thomas Rajako
„Wir finden es notwendig, manche Dinge zu erklären. Wer regiert, wer ist in der Opposition, das soll man zuordnen können. Die Leute sollen sehen, dass die Regierung ein Programmhat, dass sie abarbeitet bis 2022.“Die offizielle Stadt-homepage bleibe ja bestehen. Und: Auf „#zukunftgraz“werde man keine politischen Inhalte kommentieren.
Verena Schaupp, Michael Saria