Höchstleistungen entstehen dort, wo Neugier und Interesse geweckt werden.
verstärkt darum, zu erfahren, dass mit mathematischen Errungenschaften Erkenntnisse einhergehen, die Bezüge zur Dimension des Daseins knüpfen. Diese Erkenntnisse werden von vorneherein gar nicht als „mathematisch“gesehen, z. B. die Entdeckung der Unendlichkeit. Der erfolgreiche Mathematikunterricht wird sein Gelingen daran messen müssen, wie positiv sich das Bild vonmathematik dem Durchschnittsschüler einer allgemeinbildenden höheren Schule dauerhaft eingeprägt hat.
Da ist noch viel zu tun! Die Basis ist eine Versöhnung mit dem Fach! Einstellungen zur Mathematik müssen hinterfragt werden, die Sinndimension gerade durch die Kompetenzorientierung immer wieder vor Augen geführt werden. Das ist in erster Linie eine mentale Dimension. Auch wenn sich Mathematik als exakte Wissenschaft versteht, gilt es, in einem guten Beziehungsklima und einen positiven Zugang zum Denken zu lehren. Wichtig ist die Freude des Verstehens zu vermitteln und verlässlich Verständnisschwierigkeiten erkennen zu wollen. Angst, die hinunterzieht, darf keinesfalls das leitende Gefühl aller mathematischer Begegnungen sein. Und dann die Sprache: Zu viele scheitern an komplexen sprachlichen Formulierungen der Aufgabenstellungen verbunden mit eventuell zu geringer Lesekompetenz. Nicht ausgefuchste Testaufgaben können das Ziel sein, sondern solche, die klar formuliert und in Zusammenarbeit mit praktisch tätigen Personen entwickelt wurden. Gerade in Mathematik brauchen wir fachlich exzellente und pädagogisch einfühlsame Lehrer.
Zu guter Letzt muss hinterfragt werden, ob Maturanten die meiste Energie für ein Fach aufbringen müssen, in dem sie die meisten Schwierigkeiten haben. Fehlt diese Energie nicht dort, wo individuelle Begabungen entfaltbar wären? Denn nur darauf kommt es im Leben an: dass jemand seine spezifischen Begabungen letztlich auch beruflich verwerten kann.