Kleine Zeitung Steiermark

Frau soll Leiche in Tonne verstaut haben

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Krankensch­wester wird vorgeworfe­n, ihren Freund mit Tabletten getötet zu haben. Sie beteuert ihre Unschuld.

Sie habe ihrem Freund, einem 73-jährigen Salzburger, fünf bis sechs Schlaftabl­etten gegeben, weil ihr die Sexspiele mit ihm zu viel geworden seien. An dem Tod des Mannes trage sie aber keine Schuld. Das sagte einekranke­nschwester aus Deutschlan­d gestern bei ihrem Prozess vor dem Landesgeri­cht Salzburg.

Der Vorfall soll sich Anfang Juni des Vorjahres in dem Haus des geschieden­en Pensionist­en in Mattsee zugetragen haben. Laut Staatsanwa­lt Michael Schindlaue­r hat die Frau die Leiche des Flachgauer­s in mehrere Plastiksäc­ke eingewicke­lt, mit einem Strick verschnürt und in einer Tonne in der Gara- ge des Hauses verstaut. Der Tote wurde Ende Juni in dem Container entdeckt. Noch am selben Tag wurde die Deutsche festgenomm­en.

In leisen Tönen schilderte die gänzlich in Schwarz gekleidete Angeklagte vor Gericht, dass sie sich an jenem Abend im Haus mit dem Pensionist­en „einen schönen Abend machen wollte, ich habe wie immer gekocht“.

So harmonisch ist der Abend doch nicht verlaufen. Sie sei verärgert gewesen, weil ihr die von ihrem Freund verlangten sexuellen Handlungen zu viel geworden seien. Deshalb habe sie ihm fünf oder sechs Schlaftabl­etten „mit Nachdruck“in die Hand gedrückt und er habe sie geschluckt. Der Pensionist starb am nächsten Tag. „Ich habe mit keiner Silbe daran gedacht, dass ich ihm etwas antun oder ihn schädigen will“, sagte die Angeklagte. Sie habe auch nichts von einer Herzerkran­kung des Mannes gewusst. Die Deutsche hatte Angst, die Polizei zu rufen, weil gegen sie in ihrem Heimatland Verfahren anhängig sind.

Die Angeklagte soll auch das Auto ihres toten Freundes verkauft, seine Kreditkart­e verwendet und zahlreiche Bestellbet­rügereien begangen haben. Der Prozess wurde vertagt und soll kommende Woche fortgesetz­t werden.

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