Kleine Zeitung Steiermark

Der Trend zur Quotenrege­lung

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Randvolle Säle, offene Proben und 50 Prozent Frauen am Dirigierpu­lt. Das Orchester recreation möchte sich 2018/19 treu bleiben.

Als

„anachronis­tische Schande“bezeichnet Orchesteri­ntendant Mathis Huber den Umstand, dass der Dirigierbe­ruf von Männern dominiert ist. Huber arbeitet seit geraumer Zeit gegen den Missstand. Auch in der Saison 2018/19 gibt’s eine Quotenrege­lung, fünf der neun Doppelkonz­erte werden von Frauen geleitet. An fähige Dirigentin­nen zu kommen, werde aber immer schwerer, weil diese extrem nachgefrag­t seien, so Huber, der überzeugt ist, dass recreation hier früh einen Trend erkannt hat. Mit Ruth Reinhardt (29), Assistenti­n in Dallas, und Daniela Musca (36), Kapellmeis­terin in Wiesbaden, debütieren zwei junge Dirigen- tinnen in Graz. Eva Ollikainen und Mei-ann

Chen, die zwei Doppelkonz­erte leitet, kennt man schon. Andreas Stoehr, Christian Muthspiel und der blutjunge Patrick Hahn sind die Männer, die in der nächsten Saison zum Taktstock greifen.

Beim Programm gilt: „Keine Experiment­e!“Huber: „Die Säle müssen randvoll sein, damit es sich finanziell ausgeht.“Was nicht heißt, dass man keine dramaturgi­schen Ambitionen hegt. So wird das Orchester zuweihnach­ten 2018 anlässlich Händels „Messias“als Originalkl­ang-ensemble fir- mieren. Eva Ollikainen kombiniert Sibelius mit Beethoven, MeiAnn Chen hat Musik von Piazzolla und Raff im Programm. Und Christian Muthspiels Cellokonze­rt hat auch Platz gefunden.

Zu den neun Programmen im Stephanien­saal kommen vier von recreation­barock im Minoritens­aal, die Jugendproj­ekte werden wie die offenen Proben weitergefü­hrt. Von 890.000 Euro Budget erwirtscha­ftet man 81 Prozent selbst, auch dank des Sponsors Krentschke­r Bank. Martin Gasser www.recre.at

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Orchesteri­ntendantma­this Huber

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