Leben am Limit
Warum „Risikosportarten“die Gesellschaft weiterbringen. Und warum es vor allem auch in der Arbeitswelt besser ist, Risikokompetenz zu erwerben, als Risikovermeidung zu betreiben.
licht wird, Erfahrungen zu sammeln: aus Angst vor vermeintlichen oder realen Gefahren. Der Sportwissenschaftler und Bergführer hat Jugendcamps initiiert, die Erfahrungen im Klettern, Kajaken und in anderen „risikobehafteten“Sportarten ermöglichen. Professionell angeleitet und im geschützten Raum. „Risikokompetenz“zu erwerben. Denn das Erkennen und angemessene Beurteilen von riskanten Situationen ist nicht nur ein Sicherheitsfaktor in der jeweiligen Sportart, sondern lässt sich auch in anderen Lebensbereichen sehr gut brauchen. Sie ermöglicht erst eine lebendige, freie Gesellschaft. Gebetsberger: „Ein gewisses Maß an Risikokompetenz ist eine Grundvoraussetzung, um sich in der Gesellschaft zu- rechtzufinden. Im Beruf, in der Freizeit, in der Familie wie in jedem sozialen Umfeld. Risikokompetenz umfasst auch besonders den Umgang mit Situationen, in denen nicht alle Faktoren erkennbar sind und berechnet werden können.“
Beim Risiko muss nämlich unterschieden werden: Es gibt solches, das sich berechnen lässt. Im Sport beispielsweise bei Pisten-skiunfällen: Man weiß genau, wann und unter welchen Umständen die meisten passieren und welche Körperteile vorwiegend betroffen sind. Entsprechend einfach lässt sich dieses Risiko reduzieren. Auf der anderen Seite gibt es ein ungewisses Risiko.
Darunter fällt etwa die Lawinengefahr. Oder jene im Wildwasser. Genau solche, nicht einfach zu berechnende Gefahren gäbe es in allen Lebensbereichen. „Wir sollten uns von der Illusion einer umfassenden Berechenbarkeit und Kontrollierbarkeit verabschieden. Trotzdem müssen wir nicht in Angst-