Kleine Zeitung Steiermark

„Ich habe jetzt

- Von Norbert Swoboda

Zum 1. Mai: Ältere Langzeitar­beitslose, die wieder befristet einen Job bekommen haben, berichten über ihre schwierige­n Erfahrunge­n.

Heute ist Tag der Arbeit. Aber für viele ist es keine ersehnte Pause von der Arbeit, sondern eine schmerzhaf­te Erinnerung, dass man keine hat oder der Arbeitspla­tz nur fragil abgesicher­t ist. Besonders Ältere, die arbeitslos werden, haben heute kaum Chancen, wieder einen Job zu ergattern. In Zahlen: Von den 38.000 Arbeitslos­en in der Steiermark, die beim Arbeitsmar­ktservice (AMS) vorgemerkt sind, ist ein Drittel 50 Jahre oder älter (12.610). Das entspricht einer Arbeitslos­enquote von 9,8 Prozent. Am stärksten ist diese Quote in den Bezirken Feldbach und Leibnitz mit 12,7 Prozent.

Die nackten Zahlen zeigen aber nicht, was dies für die Be- troffenen bedeutet. Hier einige Beispiele.

Beispiel 1. Sieglinde T. (52) aus dem Bezirk Hartberg erzählt, wie es ihr gegangen ist, ehe sie über die Initiative „Gegko“eine befristete Stelle erhalten hat: „Ich habe ursprüngli­ch im Betrieb der Eltern gearbeitet, aber wir konnten den Betrieb nicht mehr weiterführ­en, es hat sich nicht mehr rentiert. Ich bin verzweifel­t, denn nirgends bekam ich Arbeit. Aber wie soll man mobil bleiben – ichwohne in einem kleinen Ort –, wenn man sich kein Auto leisten kann? Firmen nehmen lieber Junge, aber es gibt eigentlich nichts, was man nicht noch lernen könnte.“

Beispiel 2. Der Grazer Gerhard Weidinger, 57, hat jetzt befristet über das BBRZ und die Aktion 20.000 (siehe Infobox) bei der Stadt einen Arbeitspla­tz gefunden. Bewerbunge­n blieben erfolglos: „Jeder will zwar die Erfahrung haben, aber man ist dem Arbeitgebe­r zu teuer“, sagt Weidinger. Er hatte gerade noch Glück, in dieseaktio­n gerutscht zu sein, die ja mit der neuen Re-

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