„Ich habe jetzt
Zum 1. Mai: Ältere Langzeitarbeitslose, die wieder befristet einen Job bekommen haben, berichten über ihre schwierigen Erfahrungen.
Heute ist Tag der Arbeit. Aber für viele ist es keine ersehnte Pause von der Arbeit, sondern eine schmerzhafte Erinnerung, dass man keine hat oder der Arbeitsplatz nur fragil abgesichert ist. Besonders Ältere, die arbeitslos werden, haben heute kaum Chancen, wieder einen Job zu ergattern. In Zahlen: Von den 38.000 Arbeitslosen in der Steiermark, die beim Arbeitsmarktservice (AMS) vorgemerkt sind, ist ein Drittel 50 Jahre oder älter (12.610). Das entspricht einer Arbeitslosenquote von 9,8 Prozent. Am stärksten ist diese Quote in den Bezirken Feldbach und Leibnitz mit 12,7 Prozent.
Die nackten Zahlen zeigen aber nicht, was dies für die Be- troffenen bedeutet. Hier einige Beispiele.
Beispiel 1. Sieglinde T. (52) aus dem Bezirk Hartberg erzählt, wie es ihr gegangen ist, ehe sie über die Initiative „Gegko“eine befristete Stelle erhalten hat: „Ich habe ursprünglich im Betrieb der Eltern gearbeitet, aber wir konnten den Betrieb nicht mehr weiterführen, es hat sich nicht mehr rentiert. Ich bin verzweifelt, denn nirgends bekam ich Arbeit. Aber wie soll man mobil bleiben – ichwohne in einem kleinen Ort –, wenn man sich kein Auto leisten kann? Firmen nehmen lieber Junge, aber es gibt eigentlich nichts, was man nicht noch lernen könnte.“
Beispiel 2. Der Grazer Gerhard Weidinger, 57, hat jetzt befristet über das BBRZ und die Aktion 20.000 (siehe Infobox) bei der Stadt einen Arbeitsplatz gefunden. Bewerbungen blieben erfolglos: „Jeder will zwar die Erfahrung haben, aber man ist dem Arbeitgeber zu teuer“, sagt Weidinger. Er hatte gerade noch Glück, in dieseaktion gerutscht zu sein, die ja mit der neuen Re-