Bande war auf Bagger aus
Ein Bosnier stahl Bagger für eine slowenische Bande. In Deutschland ist er wegen des gleichen Delikts verurteilt und war auf Bewährung frei.
„Ich wurde von einem Zinswucherer gezwungen“, erklärt der Bosnier seine Zwangslage und gibt drei Taten zu. Ein legaler Kredit blieb aus und er sah keine Chance, seine auf 15.000 Euro angewachsenen Schulden anders zurückzuzahlen.
„Der Wucherer sagte: Das ist meine letzte Chance, die Schulden zu begleichen.“Pro Fahrt hätten ihm 2500 Euro erlassen werden sollen. Hätte er sich geweigert, hätte es „Probleme“ge- geben. Denis N. habe er erst bei diesem Zinshai kennengelernt. Aus Angst um seine Familie wolle er aber keine Namen nennen. Sein Lkw wurde bei allen Taten verwendet, auch sein Handy war jeweils nahe dem Tatort eingeloggt. Das heiße aber nicht, dass er dabei war, erklärt der Angeklagte: „Den Lkw habe ich im Auftrag besorgt.“Er wisse nicht, wer sonst noch damit fuhr. Das Handy habe „ein Mafioso“benutzt. „Und wozu haben Sie die vielen Gps-störsender gebraucht?“, fragt Richter Gerhard Leitgeb. „Mir wurde gesagt, dass ich sie verwenden soll.“
Seine Verteidigungslinie wäre glaubwürdiger, wäre er nicht auch schon in Deutschland wegen Baggerdiebstahls vorbestraft und nur auf Bewährung freigekommen. „Haben Sie da auch Schulden gehabt?“, fragt der Richter. – „Ich möchte vor meiner Familie nicht über vergangene Taten sprechen.“
Denis N., laut Aussage des Erstangeklagten sein Komplize bei den Diebstählen, überrascht bei der abgetrennten Befragung: Er habe die Diebstähle mit einem „Marco“begangen. Möglicherweise können neue Zeugen dessen Identität klären. Womöglich hat sich jemand auch nur schlecht abgesprochen. Vertagung.