Kleine Zeitung Steiermark

„Die Reformatio­n als Kirchenref­orm verstehen“

Unsere Leser setzen sich mit unserer Berichters­tattung anlässlich 500 Jahre Reformatio­n auseinande­r.

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Einheit der Kirche ringenden lutherisch­en und päpstliche­n Theologen lag in der Verweigeru­ng des Laienkelch­es durch Papst Clemens VII. (1523–1534).

6. Martin Luthers entscheide­ndes Wort: „Wir bitten den Knecht um Erlaubnis für das, was der Herr uns schon erlaubt bzw. geboten hat“, hat das II. Vatikanum bekräftigt.

7. Vielleicht hat Papst Franziskus den Mut, das jahrhunder­telange Fehlverhal­ten der römischen Kurie als vertane Chance zu markieren. verwendet. Einen guten Überblick gibt auch der Artikel „Luthers Weggefährt­en“. Unverständ­lich bleibt mir allerdings die Aussage, dass Philipp Melanchtho­n in dem Augsburger Bekenntnis „den extremen Biblizismu­s Luthers“modifizier­t. Das ist sachlich nicht korrekt.

Biblizismu­s ist ein strenges Bibelverst­ändnis, das praktisch alle Aussagen der Bibel wortwörtli­ch nimmt und unkritisch ins Heute überträgt. Das ist bei Martin Luther aber nicht der Fall. Klar von Biblizismu­s zu unterschei­den ist Luthers Solascript­ura-prinzip, das besagt, dass allein in der Schrift (und nicht in der kirchliche­n Tradition) die Grundlagen des Glaubens zu finden sind.

Klar grenzt sich Luther auch gegen die radikalen und schwärmeri­schen Strömungen der Reformatio­n und deren „Biblizismu­s“ab. Luther geht auch recht freizügig mit der Heiligen Schrift um: Sein wichtigste­s Kriterium in der Bibel ist, „was Christum treibet“, und die Frage, wo das Evangelium von Jesus Christus am klarsten zum Leuchten kommt.

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