Die Stimmen mit Vorzug
Bürgerliche Fronten: warum die einzig realistische Zweierkoalition nach der Wahl so schwierig wird.
Mhat klar aufgezeigt, seine 601 Vorzugsstimmen sind eine Empfehlung.“Das sagt Spö-landesparteichef
der nach dem desaströsen Wahlausgang für die Grazer Genossen – nur mehr 10,1 Prozent – fordert: „Die Partei muss sich öffnen.“
Mit den 601 direkten Stimmen liegt Durmus nur knapp hinter Spö-spitzenkandidat
der auf 727 Vorzugsstimmen kam. Der Haken daran: Durmus ist auf der Spö-liste nur auf Platz sieben und zieht daher nicht in den Gemeinderat ein.
Parteiintern ist daher die Debatte ausgebrochen: Kann die SPÖ jetzt auf so einen wie Durmus verzichten? Der junge Gewerkschafter, der die umtriebige Sektion Mur hochgezogen hat, versucht nun, eine Personaldiskussion von sich aus im Keim zu ersticken. „Ich denke, dass wir in der SPÖ Graz derzeit wichtigere Probleme zu lösen haben als die Frage, ob ich als Person im Gemeinderat einziehe oder nicht.“Vielmehr will er sich weiter „mit meinem 35-köpfigen Team ehrenamtlich engagieren“.
Auch in der ÖVP wurden intern die Vorzugsstimmen genau studiert.
holte sich mit 752 persönlichen Nennungen einen Platz im Gemeinderat und rückt damit von Platz 27 nach vor. Das wurde ja vor der Wahl vereinbart: Der oder die mit den meisten Vorzugsstimmen (ohne und
bekommt ein Fixmandat.
In Gries kann es
gar nicht fassen. Die Kpöbezirksrätin ergatterte um 113 Stimmen mehr als Kontrahent (VP) und ist damit erstmals in der Bezirksgeschichte vorn. „Das ist ein Hammer“, jubelt sie und erinnert an die letzte Wahl. „Damals lag die ÖVP um 14 Stimmen vorn, Rot und Grün hätten mich zur Bezirksvorsteherin gemacht, aber ich habe Haidinger unterstützt.“
Ob die Solidarität retourkommt, ist aber unsicher. Haidinger: „Ich warte ab, die KPÖ muss auf mich zukommen.“Sein Fazit nach der Wahl ist grimmig. „Bürgermeister
hat den Bezirk jahrelang nicht unterstützt. Was soll ich da machen?“ ANALYSE. s kam, wie es komemen musste. Nach dem Auszählen von 127.904 Wählerstimmen und trotz beinahe mantramäßiger Warnung der Grünen ist genau sie übrig geblieben – die Zusammenarbeit von ÖVP und FPÖ als wahrscheinlichste Grazer Koalition. Nun denn – auf geht’s, oder? Immerhin hat keiner der beiden Parteichefs, also weder Siegfried Nagl (VP) noch Mario Eustacchio (FP), diese Variante ausgeschlossen. Und immerhin hat man in der Stadtregierung zuletzt schon zusammengearbeitet. Dass die Lage dennoch um ein Vielfaches verzwickter ist, hat inhaltlich-ideologische wie ganz persönliche Gründe. Letzteres ist kein Geheimnis mehr: Nagl und Eustacchio gehen sich, so gut es geht, aus dem Weg. Dem Vernehmen nach soll dies aber über den durchschnittlichen Abstand zwischen zwei Alphamännern hinausgehen. Vor allem dem alten