Von „überragend“über „einstudiert“bis hin zu „anfällig“
Die Meinungen zum Spiel gegen Albanien gingen im ÖFB-Lager nicht weit auseinander. Selbstlob und auch Selbstkritik hielten sich die Waage.
Martin Hinteregger
Der Teamchef brachte jene smarte Coolness zurück ins Spiel, die seine Fußballer nach der Pause hatten vermissen lassen. „Da hätte ich mir mehr Ruhe und mehr Ballbesitz vorgestellt“, meinte Marcel Koller, auf die Darstellung seiner Elf in der zweiten Hälfte bezogen. Insgesamt musste der Schweizer „zu viele Fehler“im österreichischen Spiel entdecken. Im selben Atemzug hob Koller in seiner Analyse das Positive hervor. „Solche Fehler sind ja wichtig, die kann man dann besprechen und sie beim nächsten Mal vermeiden. Es ist gut, wenn solche Dinge passieren. Da ist es dann möglich nachzuschärfen“, meinte der Nationaltrainer. Das dickste Lob folgte am Schluss und galt dem Newcomer Alessandro Schöpf. „Er hat das in den acht Minuten hervorragend gelöst und Ruhe hineingebracht.“
Kapitän Christian Fuchs, der wie auch Martin Hinteregger („Diese Wechsel waren vor der Partie mit dem Teamchef abgesprochen“) nur in der ersten Hälfte zum Einsatz kam, zeigte sich selbstkritisch. „Es ist ganz klar, dass durch die Wechsel die Abstimmung etwas fehlt. Aber unser Teamchef ist immer dahinter, wenn es darum geht, Fehler zu finden. Und die hat es auch in der ersten Halbzeit gegeben.“llzu viel hatte Marc Janko, der das 1:0 mit einem sehenswerten Treffer erzielt hatte, nicht auszusetzen. „Die erste Halbzeit war sehr gut. Wir haben alles so umgesetzt, wie wir es uns vorgenommen hatten. Wir hätten nur das eine oder andere Tor schießen müssen“, sagte der BaselLegionär. „In der zweiten Spielhälfte haben wir den Albanern zu viel Raum gegeben und sie ins Spiel kommen lassen. Da haben wir die Kontrolle in ihre Hände gelegt und waren anfällig. Aber am Ende steht ein Sieg über einen EM-Teilnehmer.“
Der Torschütze zum 2:0, Martin Harnik, verriet mit einem Augenzwinkern, dass die Aktion mit dem Assist von Robert Almer „einstudiert“war. Aleksandar Dragovic empfand die erste Hälfte als „überragend“. Und David Alaba versuchte den Rückfall zu erklären: „Wir sind vom Pressing überrascht worden. Dazu haben unsere Kräfte nachgelassen. Aber wir haben das Spiel verdient gewonnen.“lbaniens Teamchef Giovanni De Biasi meinte, dass sich seine Mannschaft aufgrund der Leistung nach der Pause ein Remis verdient hätte. „Da hat sie gezeigt, was in ihr steckt“, erklärte der Italiener, der den Ausschluss als „nicht notwendig“empfand.
AA