Der Unauffällige
Der Südafrikaner Mosima Gabriel „Tokyo“Sexwale ( 62) war der unauffälligste Wahlkämpfer, auch er hat keine realistische Chance auf einen Wahlgewinn und kündigte deshalb bereits einen möglichen Rückzug von der Wahl an. Neben mehr Transparenz forderte der Multimillionär in seiner Bewerbung lediglich die Verhinderung eines Europäers als neuen FIFA-Chef. Der ehemalige Politiker war AntiApartheid-Aktivist und 13 Jahre lang zusammen mit Nelson Mandela inhaftiert. Nach seiner politischen Laufbahn gründete er den Konzern „Mvelaphanda Group“, der auf dem Gebiet des Rohstoffabbaus tätig ist und zum drittgrößten Diamantenproduzenten der Welt aufstieg. Wird bei der Abstimmung über die Reformpakete eine Zweidrittelmehrheit erzielt, gibt es im Fußballweltverband künftig eine Frauenquote: Jeder Kontinentalverband müsste dann im „Council“von zumindest einer Frau vertreten werden – somit gäbe es bei 36 Personen mindestens sechs weibliche Funktionäre. Ein weiterer Reformpunkt: Dem Generalsekretär, der vom Präsidenten vorgeschlagen wird, würde bei einer Durchsetzung die operative Führung obliegen, er würde zum eigentlichen Geschäftsführer aufsteigen. Die Amtszeit des Präsidenten soll künftig auf maximal zwölf Jahre beschränkt und die Bezüge des Spitzenpersonals veröffentlicht werden.
Mehr WM-Teams gefordert
Drei der fünf Kandidaten sprachen sich für eine Ausweitung des WM-Teilnehmerfeldes von 32 auf 40 Mannschaften aus. „Natürlich muss dies mit allen Parteien diskutiert werden, aber ich bin mehr als bereit dazu, diese Diskussion konstruktiv mit jedem, der sich um Fußball kümmert, zu führen“, sagte Gianni Infantino. Nur Jerome Champagne meinte, eine WM mit 32 Teams sei bereits „kostspielig, kompliziert und politisch sensibel“. Tokyo Sexwale äußerte sich nicht dazu.