Zusammenschluss der beiden
Karl-Franzens-Universität Graz und Technische Universität Graz gründen ein gemeinsames „Geozentrum“. Vier Institute formen neue uniübergreifende Fakultät.
Es ist beinahe eine kleine Revolution, die sich da in den letzten Monaten und Jahren in Graz abgespielt hat: Kürzlich unterzeichneten die Rektoren der Karl-Franzens-Universität Graz, Christa Neuper, und der Technischen Universität Graz, Harald Kainz, einen Vertrag für ein gemeinsames neues Geozentrum. Es soll vier Institute bündeln, aus den bisherigen Fakultäten (Naturwissenschaften und Bauingenieurwesen) organisatorisch weitgehend herausgelöst werden und finanziell beinahe autonom werden (siehe unten links).
Warum dieser ungewöhnliche Schritt der beiden Universitäten, der vorerst einzigartig in Österreich ist? „Es gab schon bisher eine enge fachliche Abstimmung. Aber mit diesem Schritt wollen wir dabei noch weiter gehen, acht Professuren sind mehr als zweimal je vier“, erklärt Rektor Harald Kainz. So erhofft man sich eine bessere internationale Sichtbarkeit, damit auch eine höhere Attraktivität bei Berufungen und auch bei Studierenden. „Es soll so etwas wie eine kleine Fakultät entstehen“, sagt KF-Uni-Rektorin Christa Neuper.
Das Besondere: Die Anregung kam von den Forschern selbst und wurde nicht „von oben“verordnet. „Es gab den Wunsch aus diesen Instituten, noch enger als bisher zusammenzuarbeiten“, sagt Kainz.
Tolles Kompliment
Neuper empfindet diese Initiative als „tolles Kompliment an die Nawi-Zwillingsfakultät“, aus der das neue Zentrum jetzt hervorgeht (siehe auch unten Mitte). „Wir verschmelzen damit erstmals die Naturwissenschaften T.“
U Graz mit den Ingenieurwissenschaften“, verweist Kainz auf eine Besonderheit, die es zu einem österreichweiten Pilotprojekt macht.
Ist das der Beginn einer Fusion der beiden traditionsreichen In-
HwariasldseKaninszc, stitutionen, die zusammen an die 40.000 Studierende umfassen? Da winken die Rektoren ab, allerdings: „Vielleicht ist es ein Auftakt zu weiteren Überlegungen“, sagt Kainz. Momentan wird unter den Physikern eine verstärkte Kooperation überlegt. Das ist bemerkenswert, weil die Physiker vor zehn Jahren der damals neuen Zwillingsfakultät eher reserviert gegenüberstanden.
Das neue Geozentrum wird von Professor Walter Kurz (Erd-