Glaskugelspiel
Die Zahl der Leser von Konjunkturprognosen dürfte in den letzten Jahren zumindest nicht gewachsen sein. Denn diese GlaskugelVeranstaltungen sagen seit Jahren dasselbe: Ja, eh, mit ein bisserl Daumendrücken und viel Bangen und Würgen könnte es bald wieder ein halbwegs sichtbares Wirtschaftswachstum geben.
Verlässlich richtig bleibt aber vor allem eine Aussage: Unser Wachstum ist nachhaltig auf ein derart niedriges Niveau gesunken, dass die durch Modernisierung und Rationalisierung wegfallenden Arbeitsplätze nicht mehr durch zusätzliche Produktion ersetzt werden können. Deshalb ist ein stetiger Anstieg der Arbeitslosigkeit noch immer die „sicherste Bank“unter all den abwägenden Weissagungen der Ökonomen.
Für die Politik muss das ein Warnsignal sein. Denn mit einem flotten Spruch wie vor 40 Jahren von Bruno Kreisky, dem Staatsschulden lieber waren als Arbeitslose, ist es heute nicht mehr getan. Wir haben nämlich beides – leere Kassen lange Schlangen in den Arbeitsämtern. ie Gegenrezepte sind bekannt: ein schlanker Staat und ein Leistungsklima, das sich in größtmöglicher Freiheit für Wirtschaftstätigkeit niederschlägt. Doch umgesetzt wird das nicht – statt Arbeitszeitliberalisierung gibt’s bei uns die Registrierkassenpflicht. Und bei der nächsten Konjunkturprognose dann die nächsten alarmierenden Zahlen.
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