ZUR PERSON
Kira Grünberg, geboren am 13. August 1993 in Innsbruck. Trainer: Vater Frithjof Grünberg (er war früher selbst Stabhochspringer), Rainer Schopf. Größe/Gewicht: 1,70 m/56 kg. Verein: ATSV Innsbruck. Bei der EM in Zürich erzielte sie am 12. August 2014 mit 4,45 m österreichischen Rekord im Stabhochsprung.
Erste positive Signale gab es zumindest nach der mehrstündigen Notoperation: Grünberg konnte gestern Nachmittag erstmals wieder leise sprechen. Sie reagierte auf die Stimmen der Pfleger und Ärzte, die rund um die Uhr an ihrem Bett sind. Die erste Nacht nach der Operation war ruhig verlaufen, Grünberg schlief. Bereits in wenigen Tagen soll sie die Intensivstation verlassen.
Die Nachricht vom Schicksalsschlag hatte sich davor schon wie ein Lauffeuer verbreitet. Aller- orts bekundeten Fans, Weggefährten und Sportkollegen ihr Mitgefühl. „An Tagen wie diesen versetzt es mich in eine Schockstarre! Wie grausam kann Sport eigentlich sein?“, schrieb ÖSVSkistar Anna Fenninger, die sich mit Grünberg den Medienbetreuer teilt. „Kira, ich schließe dich und deine Familie in meine Gebete ein!“, reagierte Olympia-Sprinterin und Teamkollegin Beate Schrott. „Alle Dinge werden nebensächlich nach dieser Meldung“, postete Behindertensportler und Leichtathletik-Weltmeister Thomas Geierspichler, der seit seinem 17. Lebensjahr querschnittsgelähmt ist.
Spendenkonto
Große Betroffenheit und Niedergeschlagenheit herrschte freilich auch in ihrer Heimat. Der Tiroler Leichtathletikverband rund um Präsident Reinhard Kessler rief umgehend ein Spendenkonto ins Leben (TLV – Spendenkonto Kira; IBAN: AT74 2050 3033 0168 2096; BIC: SPIHAT22XXX), um „Österreichs Leichtathletin des Jahres 2014“zu unterstützen. „Kira war das Vorbild für die jungen Athleten, sie war der Boss in der Gruppe und alle haben zu ihr aufgesehen. Jetzt müssen wir alles tun, um sie auf ihrem neuen Weg bestmöglich zu begleiten“, meinte Kessler.
Dieser neue Weg wird vor allem auch für ihre Familie zur großen Herausforderung. Kiras Eltern Frithjof und Karin sowie Schwester Brit blicken auf eine Zukunft mit vielen Umstellungen und Fragezeichen, auch das Familienhaus in Kematen wird behindertengerecht adaptiert werden müssen. Bei all der Tragik und Fassungslosigkeit stand Trainervater Frithjof Grünberg gestern nicht an, sich für die große Anteilnahme zu bedanken.
Kein Rekordversuch
Die Polizei hat ihre Erhebungen zwar noch nicht vollständig abgeschlossen, es weise aber nichts auf ein technisches Gebrechen hin, heißt es. Laut aktuellem Ermittlungsstand werde Fremdverschulden ausgeschlossen. Es handelte sich auch um keinen Rekordversuch – es war ein Sprung in Anfangshöhe. Thomas Herzog: „Es war ein ganz normales Training. Kira hat nur acht Schritte gemacht. Bei einem Sprung in den Rekordbereich wären es 16.“ Große Anteilnahme. Reaktionen zum Unfall von Kira Grünberg www.kleinezeitung.at/sport