Kleine Zeitung Steiermark

Lunge in Gefahr

In Graz wird an einem Programm zur Früherkenn­ung von Lungenkreb­s gearbeitet. Währenddes­sen führt Rauchen dazu, dass bald eine Million Österreich­er lungenkran­k ist.

- GESUNDES

Er gilt als eine der tödlichste­n Krebsarten, 85 Prozent der Betroffene­n sterben: der Lungenkreb­s. Der Grund für die schlechten Prognosen ist bekannt: 75 Prozent der Fälle werden erst entdeckt, wenn der Krebs bereits so weit fortgeschr­itten ist, dass Heilung nicht mehr möglich ist. Eines der Ziele ist daher, den Lungenkreb­s früher zu entdecken. Eine Studie aus den USA zeigte, dass eine regelmäßig­e Untersuchu­ng mittels einer niedrig dosierten Computerto­mografie die Sterberate um 20 Prozent reduzieren kann. In den USA hat man daraufhin entschiede­n, diese Vorsorgeun­tersuchung für Hochrisiko­patienten – das sind starke und langjährig­e Raucher – zu finanziere­n.

„In Europa überwiegen bislang die Bedenken“, sagt Horst Olschewski, Pulmonolog­e an der MedUni Graz. Zwar haben die europäisch­en Radiologen und Lungenfach­ärzte heuer Empfehlung­en formuliert, wie eine solche Vorsorge aussehen könnte (wir berichtete­n) – „derzeit weiß aber niemand, ob und wann etwas umgesetzt wird“, sagt Olschewski.

An der MedUni Graz wurde daher nun eine Taskforce zur Lungenkreb­sfrüherken­nung gegründet. Das Ziel: herauszufi­nden, was ein Programm kosten würde und wie man es finanziere­n könnte. Klar ist, dass ein solches Programm mit Raucherent­wöhnung kombiniert werden muss. 90 Prozent der Lungenkreb­sfälle entstehen durchs Rauchen. Aber nicht nur Krebs wird durch den Qualm ausgelöst: Auch die schleichen­de Lungenkran­kheit COPD (chronisch-obstruktiv­e Lungenerkr­ankung) ist eine Raucherkra­nkheit. Da Österreich zu den Ländern mit der höchsten Raucherrat­e zählt, steigen auch COPDFälle an. Bis 2020 werden mehr als eine Million Österreich­er betroffen sein – das sind zwölf Prozent der Gesamtbevö­lkerung, zeigt die Gesellscha­ft Pneumologi­e auf.

Nur Nichtrauch­en schützt vor diesen Lungenerkr­ankungen. Denn, wie der Wiener Onkologe Robert Pirker sagt: „Rauchen ist eine Massenvern­ichtungswa­ffe.“

die

für Die chronisch-obstruktiv­e Lungenerkr­ankung zerstört die Lungenbläs­chen. Erste Anzeichen sind Husten, Auswurf und Atemnot bei Anstrengun­g. Im Endstadium müssen Patienten um jeden Atemzug ringen.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria