Unter strenger Beobachtung HAIATTACKEN
Anfang Juli wurde in Australien ein Surfer von einem Hai gebissen und schwer verletzt. Allein im US-Bundesstaat North Carolina kam es heuer schon zu acht Attacken gegen Badende. Im Vorjahr wurden weltweit 72 Haiangriffe verzeichnet. Für zwei Australier und einen Südafrikaner verliefen sie tödlich. schon gefährdet. „Viele wissen es nicht, aber Menschen brauchen Haie“, sagte Haiexperte Mike Heithaus und verweist auf deren Schlüsselrolle in der Nahrungskette wie etwa zum Schutz von Seegraswiesen.
Doch so nützlich und wichtig der Haibestand für den Menschen auch sein mag, die Haiangriffe, die sich derzeit weltweit mehren, zeigen, dass der Hai trotz allem ein Tier ist, dem mit Respekt und Distanz begegnet werden muss. So hat es seit Mitte Mai bereits elf Haiattacken an der amerikanischen Ostküste gegeben, vor Kurzem wurde in Australien ein Surfer von einem Hai gebissen. Der renommierte Direktor des Bimini-Hailabors auf den Bahamas, Samuel Gruber, kann sich die hohe Zahl an Angriffen am ehesten mit dem Wetter erklären. In North Carolina war es bereits im April, als einige der Angriffe erfolgten, 27 Grad Celsius warm. Und Haie bevorzugen warme Gewässer.
Einen weiteren Grund für die gehäuften Angriffe sehen Experten in der Tatsache, dass sich der Lebensraum von Hai und Mensch immer stärker überschneidet. Immer mehr Menschen würde es zum Strand und auf das Surfbrett ziehen. Man überlegt auch, ob die Strandbesucher generell unvorsichtiger geworden sind. Dafür spräche, dass bereits kurze Zeit nach Attacken Schwimmer schon wieder ins Wasser gingen. Die gehäuften Angriffe könnten aber auch auf die Veränderung von Meeresströmungen zurückzuführen sein. Fischschwärme werden dadurch an die Küste geleitet.
Der Hai selbst sei kein gefährliches, sondern ein scheues Tier, das sich dem Menschen meist vorsichtig nähere, sagt Haiverhaltensforscher Erich Ritter. Gefährlich seien nur die Situationen, in die sich Menschen begeben. Und die dürften in letzter Zeit stark zugenommen haben.