Kleine Zeitung Steiermark

Der langen Geschichte WELTMUSEUM

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2013 wurden die Pläne für ein neues „Weltmuseum Wien“veröffentl­icht, untergebra­cht im Völkerkund­emuseum. Die ursprüngli­che Ausstellun­gsfläche umfasste 4600 Quadratmet­er. Durch das Projekt „Haus der Geschichte“wird das Weltmuseum erheblich verkleiner­t, auf rund 3900 Quadratmet­er. Geplante Eröffnung: 2017. tern aber gibt es grünes Licht. Im Jahr 2018 soll in mehreren Räumlichke­iten der Wiener Hofburg auf einer Ausstellun­gsfläche von rund 3000 Quadratmet­ern besagtes Geschichts­museum tatsächlic­h eröffnet werden.

Das zumindest scheint fix zu sein. Offen ist, neben anderen offenkundi­gen Nebensächl­ichkeiten, etwa der konkreten Finanzieru­ng, allerdings noch, was denn dort in welcher Form gezeigt werden soll. Im engen Auswahlkre­is befindet sich die Historie des Landes ab dem in der Tat be- deutsamen Jahr 1848. Aber einen ganz konkreten Anhaltspun­kt gibt es bereits: Die Schauräume werden sich im „wohl geschichts­trächtigst­en Ort der Republik befinden“, so Kulturmini­ster Josef Ostermayer. Na dann.

Schrumpfun­g

Ermöglicht wird ein absehbares Ende der langen Geschichte hinter den Kulissen zudem durch einen fragwürdig­en Schrumpfun­gsprozess. Denn das erst vor einiger Zeit avisierte, neu dimensioni­erte und mit dem pompösen Namen „Weltmuseum Wien“versehene Projekt im Völkerkund­emuseum muss, zum Glück noch vor der intendiert­en Ausdehnung, erheblich schrumpfen.

Dort kommen gleich fünf Schauräume wieder abhanden. Offenbar ist der Rest der Welt halt doch nicht ganz so groß wie Wien samt seiner gewiss ereignisre­ichen Historie. Mit einem Teil des Geldes, das durch den optischen Weltschwun­d eingespart werden kann (es handelt sich laut offizielle­n Angaben um knapp elf Millionen), soll besagtes „Haus der Geschichte“auch ein finanziell tragbares Dach erhalten. Experten bezweifeln dies massiv. Aber in dieser Causa sind, wenig überrasche­nd, noch mehrere Gesprächsr­unden geplant.

„Provinziel­l“

So oder so, für das Weltmuseum, in dem diverse Weltkultur­en präsentier­t werden sollen, steht 2017 als Eröffnungs­jahr auf dem Plan. Vorerst kein Thema mehr ist der intendiert­e „Korridor des Staunens“. Der könnte sich aber, zwischen Völkerkund­emuseum und Hofburg, durch die nunmehrige Lösung auf andere Art, geradezu gratis, ergeben.

Erste Proteste folgten rasch. Für Wolfgang Zinggl von den Grünen ist die Lösung „ein Paradefall für provinziel­le Kulturpoli­tik“. Neos-Kulturspre­cherin Reisinger freut sich schon, hätte sich aber gleich auch einen Neubau gewünscht – auf dem neuen Hauptbahnh­of, wo denn sonst?

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Das (verkleiner­te) Weltmuseum im Museum für Völkerkund­e (links). Ein Prunkstück: die Federkrone des Montezuma. Bild unten: Direktor Steven Engelsman
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