Die aufgestaute Wut der Ohnmacht
Die Kleine Zeitung titelt: „WAS NUN?“Vortrefflich auf den Punkt gebracht. Und das mit nur zwei Nebenwörtern und dem Fragezeichen!
– Woher stammt unser Wohlstand, ja Reichtum? Wie kamen wir und wie kommen wir bis heute dazu?
– Welch unermessliche Verbrechen haben unsere Vorfahren den eroberten und ausgeplünderten Völkern angetan, auch den Vorfahren der Attentäter, um an deren Schätze zu kommen?
– Wie viele Millionen Menschen haben unsere Vorfahren – nicht weniger grausam als die heutigen „Terroristen“– ermordet, enteignet, gedemütigt, als Billigstarbeiter ausgenutzt, ihre Welt zerstört, ihre Leben ruiniert? . . . und all das im Namen unserer Christenreligion?
– Wer weiß noch, dass auf den Gürtelschnallen unserer Großväter in der NSWehrmacht stand: Gott mit uns?
– Und setzen wir nicht die Weltplünderung bis heute unter Menschenmissachtung fort, im Namen der Wirtschaft? Nur subtiler und aus unserer Konsumwelt verdrängt?
– Wen wundert’s, dass die durch Generationen aufgestaute Wut der Ohnmacht Terroristen geradezu produziert? Was ist wohl unser Anteil an der Schaffung dieses Nährbodens für erfolgreichen Extremismus? Täter? Opfer? Gilt das alte Sprichwort hier nicht: „. gehören immer zwei dazu“?
Und übrigens: Wer produziert und liefert die Waffen für die Attentäter? Welcher Länder Wirtschaft profitiert davon?
WAS TUN? . . . wenn „Aug’ um Aug’“nicht mehr wirkt. Wenn der Feind mit unseren altbewährten Mitteln von materieller Kriegsüberlegenheit und Gewalt nicht ausgemerzt werden kann? Das ist was Neues, dass wir gegen diese Angreifer letztlich schutz- und machtlos sind. ehmen wir doch zur Kenntnis, dass uns das Gewinnen aus der Globalisierung schon ohne Umkehr verbunden hat mit der Weltgesellschaft. Und dass die Anderen schon zu unserem Selbstschutz zu respektieren, ja vor Demütigung zu schützen wären.
Was bleibt da anderes dringlich, als aktiv unser Bewusstsein und unsere Einstellung zu revidieren. Offensiv persönliche Kontakte suchen mit Zugewanderten in allen Bereichen. Die Menschen erzählen lassen von ihrer Herkunft, von ihrem Schicksal ist zumeist berührend und bereichernd und kann plötzlich Verständnis schaffen. Allein unsere Mittäterschaft an ihren Lebensumständen zu bekennen, könnte Tore öffnen. Schritt um Schritt. Dabei geht’s um meine persönliche Einstellung ebenso wie die Strategie der Weltpolitik. Das ist meine Sicht.
Wenn uns das nicht gelingt, dann ..................????
NKonrad Frey
arbeitet als Architekt in Graz
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