Und dann hat es klick gemacht
Der Tennis-Stern von Paris-Finalistin Simona Halep ging senkrecht auf.
So spielt er, der Sport. Vor einem Jahr hatte Simona Halep im Tenniszirkus als Nummer 57 der Weltrangliste noch den Ruf einer besseren Mitläuferin. Nicht mehr, nicht weniger. Nach ihrem ersten Turniersieg (Nürnberg) reiste die Rumänin mit jeder Menge „positiver Vibes“im Gepäck zu den French Open nach Paris, um dort nach einer Erstrunden-Packung gleich wieder die Koffer zu packen.
Zwölf Monate später steht die mittlerweile zur Nummer vier der Welt avancierte Halep heute an der Seine in ihrem ersten Grand-Slam-Finale – gegen Maria Scharapowa. Und eine rumänische Rap-Combo hat vorsorglich schon einmal eine dreiminütige Lobeshymne auf die 22-Jährige ins Netz gestellt. Objektive Beurteilung: im Vergleich zu Haleps Spiel ein Doppelfehler.
Sei’s drum. Simona Halep, die bereits im zarten Alter von vier scher Faktor herein. Zwar riss das Toptalent schon 2008 bei ihrem Triumph im Juniorinnen-Bewerb der French Open zu Begeisterungsstürmen hin – bei der mitunter „fixierten“Männerwelt vor allem aber wegen ihrer ausgeprägten Oberweite. Diese ließ sich die Rumänin im Jahr darauf verkleinern – weil ihr die großen Brüste Rückenprobleme bereiteten und sie bei der Ausübung ihrer Arbeit stark beeinträchtigten.
Dass Halep heute nicht mehr über dieses Thema reden will, ist verständlich. Stattdessen lässt die Preisgeld-Millionärin lieber ihre Schläge sprechen. Und diese vermitteln eine unmissverständliche Sprache – nämlich die eines eisernen Siegeswillens. Scharapowa soll diesen heute im Endspiel zu spüren bekommen – auch wenn die Russin natürlich ihr ganz eigenes Wörtchen mitkreischen, äh, mitreden wird.