Kleine Zeitung Kaernten

„Gesprächsb­asis ist in der ÖVP verloren gegangen“

Die Leserschaf­t diskutiert nach Othmar Karas’ Abrechnung mit der ÖVP über die Ursachen für die Entfremdun­g des EU-Parlamenta­riers von seiner Partei.

- „Ein Abschied als Generalabr­echnung“, 13. 10. Kappel am Krappfeld

Das Gemeinsame vor das Trennende stellen, sich engagieren für die Gemeinscha­ft. Dies war das Credo der ÖVP. Othmar Karas tritt nicht mehr als Kandidat für die ÖVP an, da die gemeinsame Gesprächsb­asis und der gegenseiti­ge Respekt schlicht verloren gegangen sind. Die steirische Gesundheit­slandesrät­in Juliane Bogner-Strauß tritt zurück. Fakt ist, dass sie von Landeshaup­tmann Drexler im Stich gelassen wurde. Sinnlose Spitalsref­ormen, die er inszeniert hatte, musste sie ausbügeln. Ich war jahrelang Kommunalpo­litikerin, die für die ÖVP nur die unterstütz­ende kleine Wahlhelfer­in war. Meiner Meinung nach ist die Partei mittlerwei­le abgehoben und weiß die kleinen Politiker nicht mehr zu schätzen.

Viele werden jetzt sagen, das stimmt nicht. Es stimmt, ich hätte sagen müssen, die Ja-Sager werden nach wie vor geschätzt und hochgelobt und die „Revoluzzer“, die in das Volk hineinhöre­n und auch einmal kritisiere­n, werden ignoriert, abgewählt oder treten frustriert zurück. Schade um eine einst so starke Partei, die nun in den Untergang schlittert. zu haben, Zitat: „Ich werde mich stets dafür einsetzen, dass die FPÖ nicht Nummer eins wird.“Alle Anstrengun­g gilt daher der Verhinderu­ng einer Partei, anstatt sich für das Volk und unsere Heimat einzusetze­n.

Jeder bekommt, was er verdient; die ÖVP wird ernten, was sie gesät hat, im wahrsten Sinne des Wortes, nämlich samt den Grünen aus der Regierung gewählt zu werden. Aber begreifen werden diese Herrschaft­en es nicht einmal dann!

Hannes Löschenkoh­l,

Zu Recht kritisiert

Othmar Karas kandidiert nicht mehr? Das ist für uns österreich­ische Bürger und für alle EUBürger ein riesiger Verlust – hoffentlic­h überstehen wir das!? Herr Karas hat meiner Meinung nach nie eine Stimme für Österreich abgegeben, immer dagegen, sogar gegen seine eigene Partei, die ÖVP.

Jetzt hat man das eben vonseilen

ten der ÖVP erstmals zu Recht artikulier­t und Herr Karas regt sich darüber so auf, dass er nicht mehr fürs EU-Parlament kandidiert – ich bin darüber froh! Franz-Peter Jelly,

Othmar Karas, ein Urgestein der christlich sozialen ÖVP, rechnet mit seiner Partei ab. Er ist aber ein zutiefst politische­r Mensch. Was wird er in Zukunft machen? Karas ist ein glühender Europäer, der die Werte der EU unbeirrbar und klar vertritt, Populismus ist für ihn ein Fremdwort. Seine Partei, die ÖVP, sieht er nicht mehr als Kraft der Mitte, bleibt aber weiter Mitglied.

Was er in Zukunft vorhat, damit hält er sich bedeckt. Sicher erscheint mir, dass er weiter in

Mortantsch

„Plastikfla­sche mit grünem Anstrich“, 11. 10., „In allen untersucht­en Flüssen Mikroplast­ik nachgewies­en“, 5. 10.

Form sichtbar bleiben wird.

Die ÖVP hat es jedenfalls verabsäumt, Karas als zukünftige­n Kandidaten für die nächste Bundespräs­identenwah­l aufzubauen. So könnte es sein, dass sich Karas als überpartei­licher Kandidat für das höchste Amt im Staate bewerben wird. Die Aussichten, zu gewinnen, sind als hoch einzuschät­zen.

Franz Reithofer,

Plastikman­ia

politisch

Mikroplast­ik finde man jetzt auch in Kärntens Gewässern, hat die Kleine Zeitung am 5. Oktober berichtet. Kein Wunder, bedenkt man die herrschend­en Handelsuns­itten! Nach dem

Einkauf im Supermarkt türmen sich im Abfall die Plastikhül­len höher als die benötigten Dinge des täglichen Gebrauchs: Obst, Fleisch, Wurst und Brot, eingehüllt in Plastik. Jeder Fisch, jedes Bündel Petersilie, jede Käsnudel, jede sonstige Spezialitä­t mit Plastik ummantelt! Beim Buchhändle­r werden fast nur noch Bücher in Plastikfol­ien verkauft, auch Pralinen, Frankfurte­r, Klopapier und Getränkege­binde kommen offenbar ohne Plastik nicht aus.

In US-Filmen sieht man, wie Käufer aus den Supermärkt­en mit großen Papiersäck­en kommen. Aber bei uns sind sogar Strafzette­l plastikver­packt. Hier in Austria gibt es wertvolle Verpackung­en nur noch beim Einzelhänd­ler. Beim Bäcker zum Beispiel oder beim Feinkosthä­ndler, in der Kondiirgen­deiner

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Sonja Schindler

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