Wasserstoff-Pläne fertig in der Pipeline
Österreich arbeitet intensiv an Gesetzen für die Förderung und an Gasnetz-Umrüstung.
Die EU arbeitet derzeit intensiv an einem großen Paket, um „grüne“Wasserstofferzeugung massiv zu fördern. Österreich steht dafür bereit, das Klimaschutzministerium hat bereits Fördergesetze auf den Weg gebracht, „um volley einsteigen zu können“, so Judith Neyer bei einer Veranstaltung des Verbund. Neyer ist Abteilungsleiterin für Strategische Energiepolitik im Ministerium. Sie kündigte auch für Biomethan eine Investitionsverordnung an: „Wir haben die Konzepte in der Schublade, jetzt gehts in die Umsetzung.“
Hauptziel der Wasserstofferzeugung in Österreich ist die Industrieversorgung, etwa der Voestalpine. Der Konzern forscht seit Jahren mit dem Verbund am Einsatz von Wasserstoff in der Stahlerzeugung. Beim Projekt „H2 for future“werde jetzt die Leistung von sechs auf 60 Megawatt erhöht, wie Franz Helm vom Verbund erklärt. „Die Investitionssummen sind hoch“, so Helm. Nennen darf er sie aber nicht. Insgesamt wolle Österreich die Produktion bis 2030 von aktuell 14 Megawatt auf ein Gigawatt (1000 Megawatt) steigern.
Mit „Hydrogene Partnership Austria“gibt es eine Kooperationsplattform für den Ausbau. 2024 plant die EU die erste Fördermittel-Auktion, wo Österreich dabei sein will. Neyer: „Wo Fenster aufgehen, wird die Industrie auch liefern.“
So wolle die einstige Borealis-Tochter LAT Nitrogen, die Österreichs größter Produzent von Wasserstoff aus Erdgas ist, zehn Prozent auf „grün“umstellen, erklärt deren Technik-Chef Manuel Beschliesser.
Die Versorgung wird übrigens über das bestehende, nachgerüstete Gasnetz erfolgen. Die Pläne dafür hat die AGGM, Austrian Gas Grid Management, umsetzungsbereit in der Schublade. Deren Vorstand Bernhard Painz: „Wir brauchen nur 300 Kilometer Zubau, und wir haben ein komplettes Netz, mit dem wir auch international gut eingebettet sind.“Claudia Haase
AGGM-Vorstand Bernhard Painz