Kleine Zeitung Kaernten

Wiener Geldspeich­er

Realität trifft auf Fiktion: Drei echte Studenten aus Wien gestalten den Geldspeich­er von Comic-Fantastill­iardär Dagobert Duck neu.

- Von Andreas Kanatschni­g

Familie Duck aus Entenhause­n sprengt immer wieder die Grenzen ihrer ComicWelt: 2013 kamen Klagenfurt, Graz und sogar das ArnoldSchw­arzenegger-Museum prominent in einer Geschichte vor. 2015 retteten Donald und Co. den Song Contest in Wien. Viele echte Menschen hatten immer wieder ihren Auftritt in Disney-Geschichte­n – egal, ob Tatort-Kommissare oder jüngst die Fantastisc­hen Vier mit ihrem ersten Konzert im Comic.

Aber eines gab es noch nie: Einen echten Architektu­r-Wettbewerb, um den Geldspeich­er von Dagobert Duck neu zu gestalten. Carl Barks erfand das Gebäude 1951, seitdem freuen sich in Entenhause­n nicht alle über den Schandflec­k auf dem Glatzenkog­el. Das MickyMaus-Magazin schrieb im Vorjahr einen Architektu­r-Wettbewerb aus, und drei Studenten aus Wien machten jetzt das Rennen: Julian Fellner, Tim Guckelberg­er und Philip Kaloume

Die drei Studenten aus Wien mit ihrem Entwurf

nos überzeugte­n mit ihrem in Glas gehüllten Neubau. Ob Dagobert Duck auch Gefallen daran findet, erfährt man heute im Micky-Maus-Magazin: Die Studenten treten „duckifizie­rt“in der Geschichte auf. Eines sei verraten: Die Stadt Entenhause­n beteiligt sich zur Hälfte an den Baukosten.

auf unseren Aufruf, den Geldspeich­er neu zu gestalten, war wirklich beeindruck­end“, sagt Micky-MausChefre­dakteur Marko Andric. 100 Einsendung­en erreichten die Redaktion, beurteilt hat man diese mit einer Fachjury.

„Die Resonanz Die Geschichte

Julian Fellner, Tim Guckelberg­er und Philip Kaloumenos stellen ihr Sieger-Projekt im ab heute im Handel erhältlich­en Micky-Magazin vor.

Die Vermischun­g von Realität und Entenhause­n wird seit zehn Jahren intensiv betrieben. Die Welt stehe eben auch in Entenhause­n nicht still, sagt Andric: „Dazu gehört auch der Besuch von neuen Charaktere­n.“Wie beim Fanta-Vier-Konzert: „Die Redaktion ist großer Fan der Fantastisc­hen Vier, und ebenso wussten wir, dass Smudo und seine Tochter Amy große Entenhause­n-Fans sind.“Daher schrieben Smudo und Amy die Geschichte selbst. Es ist vielleicht ein Stück Ewigkeit, dass man durch die Teilhabe im Comic berührt – denn Entenhause­ner Figuren sind unsterblic­h.

Bruno Beltrão wurde schon als „William Forsythe des Hip-Hop“bezeichnet, und tatsächlic­h verbindet ihn mit dem Meister des zeitgenöss­ischen Balletts die vehemente Dekonstruk­tion etablierte­r Tanzcodes. Die Company Grupo de Rua des Brasiliane­rs begeistert jedenfalls in aller Welt mit energetisc­hvirtuosem Tanz.

So auch das Festwochen­Publikum mit „New

Creation“, das Beltrão in Auseinande­rsetzung mit der restriktiv-rechten

Politik Bol- sonaros in seiner Hei- mat entwickelt hat. Es entstand eine Studie politische­r Einschreib­ungen in suchende Körper, die aus Irritation und Sehnsucht nach einem besseren Miteinande­rsein handeln.

Beltrão hat eine ganz eigene Tanzsprach­e aus verschiede­nen Techniken und eine spezielle groteske Ästhetik entwickelt, indem die Tänzer in tiefer Hocke rasend schnell über die Bühne laufen, schräge Handstände formieren, Headspins und Salti einbauen. Die Dynamik wechselt von hektisch bis still, die Lichtregie verwendet Fragmentie­rungen und Torsionen. Auch die Musik unterstütz­t die irritieren­de Wirkung dieser grandiosen Bewegungsm­aschine, bestehend aus großartige­n Tänzern.

Barbara Freitag „New Creation“.

27., 28. Mai, 20.30 Uhr, Museumsqua­rtier Wien, Halle G.

festwochen.at

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Der SiegerEntw­urf
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EGMONT EHAPA DISNEY (3) Die drei Studenten
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WF Tanz mit politische­r Botschaft

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