Wiener Geldspeicher
Realität trifft auf Fiktion: Drei echte Studenten aus Wien gestalten den Geldspeicher von Comic-Fantastilliardär Dagobert Duck neu.
Familie Duck aus Entenhausen sprengt immer wieder die Grenzen ihrer ComicWelt: 2013 kamen Klagenfurt, Graz und sogar das ArnoldSchwarzenegger-Museum prominent in einer Geschichte vor. 2015 retteten Donald und Co. den Song Contest in Wien. Viele echte Menschen hatten immer wieder ihren Auftritt in Disney-Geschichten – egal, ob Tatort-Kommissare oder jüngst die Fantastischen Vier mit ihrem ersten Konzert im Comic.
Aber eines gab es noch nie: Einen echten Architektur-Wettbewerb, um den Geldspeicher von Dagobert Duck neu zu gestalten. Carl Barks erfand das Gebäude 1951, seitdem freuen sich in Entenhausen nicht alle über den Schandfleck auf dem Glatzenkogel. Das MickyMaus-Magazin schrieb im Vorjahr einen Architektur-Wettbewerb aus, und drei Studenten aus Wien machten jetzt das Rennen: Julian Fellner, Tim Guckelberger und Philip Kaloume
Die drei Studenten aus Wien mit ihrem Entwurf
nos überzeugten mit ihrem in Glas gehüllten Neubau. Ob Dagobert Duck auch Gefallen daran findet, erfährt man heute im Micky-Maus-Magazin: Die Studenten treten „duckifiziert“in der Geschichte auf. Eines sei verraten: Die Stadt Entenhausen beteiligt sich zur Hälfte an den Baukosten.
auf unseren Aufruf, den Geldspeicher neu zu gestalten, war wirklich beeindruckend“, sagt Micky-MausChefredakteur Marko Andric. 100 Einsendungen erreichten die Redaktion, beurteilt hat man diese mit einer Fachjury.
„Die Resonanz Die Geschichte
Julian Fellner, Tim Guckelberger und Philip Kaloumenos stellen ihr Sieger-Projekt im ab heute im Handel erhältlichen Micky-Magazin vor.
Die Vermischung von Realität und Entenhausen wird seit zehn Jahren intensiv betrieben. Die Welt stehe eben auch in Entenhausen nicht still, sagt Andric: „Dazu gehört auch der Besuch von neuen Charakteren.“Wie beim Fanta-Vier-Konzert: „Die Redaktion ist großer Fan der Fantastischen Vier, und ebenso wussten wir, dass Smudo und seine Tochter Amy große Entenhausen-Fans sind.“Daher schrieben Smudo und Amy die Geschichte selbst. Es ist vielleicht ein Stück Ewigkeit, dass man durch die Teilhabe im Comic berührt – denn Entenhausener Figuren sind unsterblich.
Bruno Beltrão wurde schon als „William Forsythe des Hip-Hop“bezeichnet, und tatsächlich verbindet ihn mit dem Meister des zeitgenössischen Balletts die vehemente Dekonstruktion etablierter Tanzcodes. Die Company Grupo de Rua des Brasilianers begeistert jedenfalls in aller Welt mit energetischvirtuosem Tanz.
So auch das FestwochenPublikum mit „New
Creation“, das Beltrão in Auseinandersetzung mit der restriktiv-rechten
Politik Bol- sonaros in seiner Hei- mat entwickelt hat. Es entstand eine Studie politischer Einschreibungen in suchende Körper, die aus Irritation und Sehnsucht nach einem besseren Miteinandersein handeln.
Beltrão hat eine ganz eigene Tanzsprache aus verschiedenen Techniken und eine spezielle groteske Ästhetik entwickelt, indem die Tänzer in tiefer Hocke rasend schnell über die Bühne laufen, schräge Handstände formieren, Headspins und Salti einbauen. Die Dynamik wechselt von hektisch bis still, die Lichtregie verwendet Fragmentierungen und Torsionen. Auch die Musik unterstützt die irritierende Wirkung dieser grandiosen Bewegungsmaschine, bestehend aus großartigen Tänzern.
Barbara Freitag „New Creation“.
27., 28. Mai, 20.30 Uhr, Museumsquartier Wien, Halle G.