Der Favoritenschreck ist von sich selbst überrascht
Am Wochenende geht der Boulder-Europacup in Klagenfurt in Szene. Zwei Kärntner sind am Start.
Es gibt vermutlich Unangenehmeres als mit 20 Jahren als Favoritenschreck tituliert zu werden. Kärntens KletterAss Nicolai Uzˇnik (St. Johann/ Rosental) kann diesem Begriff einiges abgewinnen. „Das stresst mich gar nicht, im Gegenteil. Es ist eine Bestätigung für meine Leistungen. Es gibt mir eher noch mehr Selbstvertrauen, als dass es mir Druck machen würde“, erklärt der amtierende Staatsmeister, der vergangenen Sommer seine Zelte in Innsbruck aufschlug.
Im Kletter-Stützpunkt in Tirol herrschen optimale Trainingsbedingungen für die Athleten, wie der Kärntner verrät: „Ich konnte mich in den letzten Monaten immens steigern. Ich profitiere vom gemeinsamen Training mit meinem Teamkollegen und guten Freund Jakob Schubert. Vor allem im physischen Bereich konnte ich zulegen. Da war Jakob immer unantastbar, doch da konnte ich echt aufholen und ihn auch hin und wieder fordern. Ich bin selbst etwas überrascht von mir, wie fit ich wirklich bin. Wir pushen uns gegenseitig“, erzählt Uzˇnik, der dem HeimBoulder-Europacup in Klagenfurt entgegenfiebert.
„Ich war in den letzten Simulationen sehr gut drauf, deshalb kann das Ziel nur das Finale der Top sechs sein. Im Finale selbst ist alles möglich. Ich fühle mich mit meinem derzeit starken Gesamtpaket absolut bereit“, sagt der Heeressportler, der die Wand im Boulderama beinahe in- und auswendig kennt. „Ob es ein Vorteil für mich ist, ist schwer einzuschätzen, da ja keine Zuseher erlaubt sind.“
Aufgrund der langen Wettkampfpause wird am Wochenende die Crème de la Crème die gesamte Aufmerksamkeit auf sich ziehen. „Es wartet ein extrem spannendes Event auf uns, mit vielen guten Leuten. Die Saison kann beginnen.“Uzˇnik brennt auf seine erste volle Weltcupsaison inklusive der Weltmeisterschaft im Herbst in Moskau, wo der Kärntner seine Premiere feiert.
hat Mattea Pötzi (ÖAV Villach) beim „Heimspiel“den Einzug ins Semifinale der Top 20 im Visier. Im vergangenen halben Jahr nutzte die Kärntnerin aufgrund von Corona die Gelegenheit, direkt am Felsen zu trainieren. „So konnten wir uns auch in so einer Phase neue Ziele setzen.“
Den letzten Feinschliff holte sich die 20-Jährige bei internen Simulationswettkämpfen. „Im Februar hatten wir mit dem Team ein kurzes Trainingslager in Klagenfurt. Wir kennen die Wand und sind, denke ich, bestens gewappnet.“