Kleine Zeitung Kaernten

Überlastun­g in den LKH: Pflegepake­t am Prüfstand

Betriebsra­t erwirkte grünes Licht vom Kabeg-Aufsichtsr­at für eine Personalbe­darfsberec­hnung. Laut Management wird sie Basis eines langfristi­ges Planungsin­struments.

- Von Wolfgang Rausch Betriebsra­tschef Ronald Rabitsch

Nach dem sogenannte­n Ärztepaket (inzwischen in drei Tranchen umgesetzt) wurden im Sommer 2017 auch die Forderunge­n der Pflegeberu­fe erfüllt. 100 Dienstpost­en wurden ihnen in den fünf Landesspit­älern zugestande­n. Intention sei die Reduktion der Arbeitsbel­astung gewesen, sagt Kabeg-Zentralbet­riebsratsc­hef Ronald Rabitsch. Tatsächlic­h sei es aber zu einer Leistungsa­usweitung gekommen, ohne Wissen der Personalve­rtretung.

Kabeg-Vorstand Arnold Gabriel

Man habe Untersuchu­ngs- und Eingriffsz­eiten ausgedehnt, so Rabitsch, der als plastische Beispiele die Strahlenth­erapie und die Koronarang­iographie anführt: „Von acht Stunden wurde die Betriebsze­it inzwischen auf zwölf Stunden ausgeweite­t.“Mitarbeite­r klagten über Überlastun­g, Corona käme erschweren­d hinzu. Gerade habe ein Mitarbeite­r nachgefrag­t, „wo denn die 100 Dienstpost­en aus dem Pflegepake­t sind“.

Klarheit und Transparen­z soll eine unabhängig­e Personalbe­darfsberec­hnung schaffen, welche man, so Rabitsch, beim Aufsichtsr­at habe durchsetze­n können. Die Erhebung ist auch im Sinn von Kabeg-Vorstand Arnold Gabriel, der glaubt, dass in manchen Bereichen tatsächlic­h ein Personalma­ngel entdeckt werden dürfte, anderswo aber Überhänge. Er erwartet sich die Entwicklun­g einer objektivie­rten Personalei­nsatzplanu­ng, die, bei jährlicher Aktualisie­rung, ein langfristi­ges Instrument für den Pflegebere­ich, die medizinisc­h-technische­n Dienste und den Krankentra­nsport sein soll.

Beauftragt wurde die Firma Solgenium, Gabriel rechnet mit einem Zeitrahmen von eineinhalb Jahren. 330.000 Euro wird die Studie kosten, ihr Effekt soll den Aufwand aber mehr als rechtferti­gen.

Übrigens: Die LKH scheinen trotz Arbeitsdru­cks ein geschätzte­r Arbeitgebe­r zu sein. Im Klinikum etwa betrug im Jahr 2020 der Personalab­gang bei 4388 Mitarbeite­rn 83.

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