Kleine Zeitung Kaernten

Es war immer so und wird auch so bleiben

- Schwarze Schafe

Thomas Schmid, der als Generalsek­retär im Finanzmini­sterium die Karrierele­iter zum Auf- bzw. Umstieg als alleiniger Befehlshab­er über die Beteiligun­gs-Holding in Eigenregie bastelte, wird in einem Jahr das luxuriöse Ausgedinge räumen müssen. Ein Schlussstr­ich ist das nicht.

Postenscha­cher gehört seit eh und je zum System. Nach dem Krieg wurde die Grundstoff­industrie vor dem Zugriff der sowjetisch­en Besatzungs­macht durch die Verstaatli­chung bewahrt und direkt vom Ministeriu­m verwaltet. Die schwarze Alleinregi­erung Klaus beendete das Königreich Waldbrunne­r und ersetzte es durch eine Gesellscha­ft namens ÖIG, aus der die ÖIAG mit mehr Durchgriff­srechten wurde. Der rote Sonnenköni­g Kreisky übernahm das Konstrukt. Die Herrlichke­it, dort schalten und

„Ändern wird sich

walten zu können, dauerte

lediglich, dass nicht lange. Die Stahlindus­trie,

nur noch Dummköpfe die niemand künftig ihre entlassen durfte, taumelte

in die Pleite. Über die

Karrierepl­äne in

Austrian Industries

Handy-Nachrichte­n

mussten zum Überleben dokumentie­ren viele Milliarden aus Steuergeld­ern werden.“in die Betriebe

gepumpt werden.

Mit der Wiederkehr der rot-schwarzen Koalition unter Vranitzky trat Ernüchteru­ng ein. Die ÖIAG wurde zur Privatisie­rungsagent­ur, die Stück um Stück aus dem Staatsbesi­tz verkaufte. Schüssel wollte dann „Privat“zur schwarz-blauen Staatsdokt­rin machen. Die Aufsichtsr­äte durften selbst bestimmen, wer ihnen nachfolgte. „Aus Selbsterne­uerung wurde Selbstbedi­enung“, urteilte ein desillusio­nierter Insider.

Unter Faymann gab es Kommando zurück:

Die ÖBIB wurde zu einer Beobachtun­gsstelle am Gängelband von rot-schwarzen Staatssekr­etären. Mit Kurz sollte alles neu werden. Eine Fata Morgana: Die im türkisen, blauen und auch roten Einverstän­dnis geschaffen­e ÖBAG wurde zur Schmid AG.

Die alte Praxis lebt munter weiter: Erst zu Jahresanfa­ng wurde Michael Strugl, ehemals LH-Stellvertr­eter in Oberösterr­eich, Generaldir­ektor des Verbund-Konzerns.

Ä ndern wird sich lediglich, dass nur noch Dummköpfe künftig ihre Karrierepl­äne nach der Methode Schmid in Handy-Nachrichte­n dokumentie­ren werden.

Erwin Zankel war Chefredakt­eur der Kleinen Zeitung.

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Erwin Zankel wirft einen illusionsl­osen Blick auf den Postenscha­cher in einst verstaatli­chten Betrieben.

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