Das Bedürfnis nach Flexibilität wächst
Die Coronakrise hat die Ausbreitung von Co-Working-Spaces gebremst. Heimische Betreiber sind aber davon überzeugt, dass auch größere Firmen immer stärker zu flexiblen Bürolösungen tendieren.
EVon Andreas Terler
in Coder sitzt neben einer freiberuflichen Grafikerin, ein selbstständiger Online-Marketer gegenüber einer Unternehmensberaterin. Der eine ist nur für ein paar Stunden da, die andere mehrere Monate. Untertags teilen sie sich den Drucker und den Beamer im Meetingraum, zwischendurch holen sie sich einen Kaffee beim hauseigenen Barista und nach Feierabend treffen sie sich zum Netzwerken in der Küche auf ein Bier. So hat sich Co-Working von den USA ausgehend in vielen Großstädten etabliert. In den letzten Jahren sind auch in Österreichs Ballungsräumen mehrere Co-Working-Spaces entstanden. Das Angebot reicht von großen Officelösungen international agierender Konzerne bis hin zu branchenspezifischen Kleinbüros. Die Coronakrise hat die Anbieter unterschiedlich getroffen.
„Lockdown und Homeoffice sind natürlich schlecht für den Community-Gedanken eines Co-Working-Spaces. Vor allem die Start-up- und InnovationsSzene hat zunächst sehr gelitten“, sagt Raphael Jochmann. Er leitet in Wien den Talent Garden, der 5000 Quadratmeter Arbeitsraum bietet und zu einer italienischen Kette gehört. Aufgrund seiner Größe hatte das Büro auch während der Lockdowns geöffnet. Das Vertrauen bestehender Kunden habe man durch weitreichende Hygienemaßnahmen nicht verloren, sagt Jochmann. Das kann auch Wolfgang Bretschko bestätigen, der in Wien und Graz die Co-WorkingCafés Cocoquadrat betreibt: „Wir hatten während der ersten beiden Lockdowns geschlossen, dazwischen war die Nachfrage aber absolut da. Die Leute wollten raus aus dem Homeoffice und haben ein professionelles Umfeld gesucht.“Ab Herbst wurde die Situation aufgrund der Schließung des Gastrobereiches wieder schwieriger, derzeit sind beide Standorte etwa zur Hälfte ausgelastet. Bald möchte man wieder voll durchstarten. Internationale Anbieter, die grogleichnamigen