Wildunfälle
„Autofahrerin von Jägern verklagt“, 27. 1.
Wer schon einmal einen Wildunfall erlitten hat, wird bestätigen, wie unangenehm eine solche Situation ist, in welche man meist unschuldig gerät. Wenn man nun über keine Vollkaskoversicherung verfügt, hat man die meist beachtlichen Reparaturkosten am Fahrzeug auch noch selbst zu tragen. Daher ist es für Betroffene eine heftige Zumutung, wenn dann noch äußerst fragwürdige Schadenersatzforderungen einer „superschlauen“Jagdgesellschaft folihre
gen. Selbst wenn die Versicherungen einspringen müssen, entstehen durch Wildunfälle nicht unbeträchtliche volkswirtschaftliche Schäden.
Es gibt leider in diversen Gegenden unseres Landes sehr viele Unfälle besonders mit Rehwild, und dies ist nicht nur auf den zunehmenden Straßenverkehr zurückzuführen. Aus fachlicher Sicht gibt es hier einen ganz klaren Zusammenhang mit der Wilddichte, denn je höher diese ist, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit für Wildunfälle. Daher trifft aus sachverständiger Sicht die verantwortlichen Jäger vor Ort
eine nicht unwesentliche Mitschuld, denn nur sie sind für eine entsprechende Regulierung des Rehwildes zuständig. Aus oft schwer nachvollziehbaren Gründen kommen die Jäger dieser Aufgabe vielfach nicht ausreichend nach und bereiten so mitunter den Boden für Wildunfälle.
Überhöhte Rehwildbestände machen auch den Waldbauern zu schaffen, da sie vielerorts eine natürliche Verjüngung zur Entwicklung von klimafitten Wäldern verhindern.
Forstmann, Jäger und Jagdsachverständiger,
Feldkirchen