Schells „Kunstprojekt“unter dem Hammer
Nastassja Schell, Tochter des Oscar-Preisträgers, versteigerte ihr Erbe. Gestern konnten Interessenten die Objekte in Maximilian Schells Jagdhaus im Kärntner Preitenegg besichtigen.
Abgelegen auf über 1.300 Meter Seehöhe liegt das Jagdhaus des Schauspielers und Oscar-Preisträgers Maximilian Schell im Kärntner Preitenegg. Nach Schells Tod 2014 ging der Besitz an seine Tochter Nastassja Schell über. Diese ließ das Inventar nun bei der Auktionsplattform aurena.at versteigern. Am gestrigen Freitag konnten die insgesamt 290 Objekte von Interessenten besichtigt werden.
„Die Bandbreite reicht von Kunstwerken wie etwa einem Gemälde von Thomas Hartmann bis hin zu Alltagsgegenständen wie Tennisschlägern“, erläutert der Auktionator Jürgen Blematl, während er durch die Räumlichkeiten führt und besondere Schmankerl vorstellt: Eine Goethe-Sammlung dem Jahr 1850, dazu Helnwein-Bücher mit Widmung oder das originale Golden-Globe-Zertifikat für Schells Nominierung 1992 als bester Nebendarsteller im Film „Stalin“. Im hintersten Zimmer des Hauses wartet ein Trikot mit der Aufschrift „Schell“des Fußballklubs Grasshopper Zürich auf seinen neuen Besitzer. Was viele nicht wissen: Der spätere Weltstar spielte in seiner Jugend einige Saisonen beim Schweizer Verein und blieb bis zu seinem Tod dessen bekennender Fan. „Das Interesse an den Objekten ist sehr groß“, versichert Blematl. „Jeder Posten wird einen Abnehmer finden.“
Der kleine Rundgang endet vor dem Kamin in einem Raum, der vermutlich einmal als Wohnzimmer gedacht ist. Am Sims steht ein Foto des HausNastassja Schell stößt dazu. Warum will sie sich von ihrem Erbe trennen? „Ich möchte den Ballast der Vergangenheit hinter mir lassen. Zudem hat mein Vater viel gesammelt, wie man sieht. Dafür ist in meinem kleinen Haus am Packer Stausee kein Platz.“Sie hoffe, dass sie mit den Stücken den Fans ihres Vaters eine Freude machen könne.
Auch von dem Ende der 80er erbauten Jagdhaus möchte sich die 32-Jährige trennen. „Obwohl ich damit schöne Erinnerungen verbinde.“Als Jugendliche wäre sie beispielsweise oft mit Freunden zum Feiern hierhergekommen. „So ein Haus für sich allein, das war damals schon richtig cool.“Das Gebäude wurde erbaut, als Nastassja ein Baby war. „Es gibt ein Foto, wo ich auf einem Schotterhauaus fen sitze, dahinter die Baustelle.“Wirklich fertiggestellt wurde das Anwesen nie. „Es war mehr ein Kunstprojekt meines Vaters. Er hat immer wieder etwas verändert“, erklärt Schell. Etwa die Stiege, die fünfmal abgerissen und neu errichtet wurde. Vor etwa 15 Jahren verließ der Hollywoodstar das Jagdherrn.