Rückkehr zur Maske und Urlaub daheim?
Soll man wegen der steigenden Covid-Fälle wieder auf Mund-Nasen-Schutz setzen? Müsste man auf den Urlaub im Ausland verzichten? Unsere Leser sind sich nicht einig, ob Vorsichtsmaßnahmen „Panikmache“oder notwendig sind.
Leitartikel: „Ein sichtbares Achtsamsein“, 8. 7.
Ich kann Kritik am Verzicht auf die Mund-Nasen-SchutzPflicht nur unterstreichen. Es ist absolut unverständlich, dass man eine so einfache, kostengünstige und effiziente Maßnahme nicht beibehält. Ich hätte es verstanden, wenn man es im allgemeinen Handel aufhebt, da kann jeder wählen, ob er dort einkauft oder nicht, aber in Lebensmittel- oder Drogeriemarktgeschäften kann ich das nicht tun, das muss jeder regelmäßig machen – auch Einkaufszentren und Baumärkte würde ich da mit einschließen.
Ich hoffe, man führt den Mund-Nasen-Schutz verpflichtend bald wieder ein, damit man wieder unbelasteter im Handel unterwegs sein kann. Ich selbst habe als Selbstständige mit Kunden zu tun und würde das auch in dieser Hinsicht begrüßen, vor allem in der sowieso „verkühlten“Herbst-/Winter-/ Frühjahrszeit. Jeder von uns wäre froh, diese Maßnahme nicht zu brauchen, aber man muss jetzt akzeptieren, dass das für eine bestimmte Zeit eine Notwendigkeit sein wird, und je schneller man das offiziell klarmacht, umso besser ist es für alle, denn das Virus wird uns leider noch länger begleiten. Claudia Steiner, Landskron/Wien
15 Minuten
Ihrer Logik folgend, die Achtsamkeit der Menschen durch die Maskenpflicht zu erhöhen, müsste man auf Autobahnen sofort Tempo 80 einführen, denn das würde umgehend zu mehr Achtsamkeit und weniger Verkehrstoten führen. Tun wir das?
Experten der Bundesregierung haben mehrfach betont, dass eine Ansteckung nur bei 15-minütigem engen (weniger als ein Meter) Kontakt zu einer infizierten Person erfolgen kann. Auch die Stopp-CoronaApp baut auf diesem Kontakt von 15 Minuten auf. Wo im Supermarkt hat man 15 Minuten engen Kontakt mit einer fremden Person? Die gleichen Experten können viele Infektionsketten nachvollziehen, und haben darauf verwiesen, dass bisher keine einzige Ansteckung im Supermarkt erfolgt ist. Wenn doch, dann stellt sich die Frage, warum diese Zahlen nicht zur Begründung der Maskenpflicht verwendet werden.
Mag. Bernhard Pleterski,
Graz
Corona-Zahlen
Jeden Tag steht in Ihrer Zeitung – zwei Mal sogar auf der Titelseite – dass es bald wieder 1000 bzw. bereits über 1000 „Erkrankte“gibt. Das ist schlichtweg falsch und reine Panikmache! Diese Menschen sind positiv getestet (noch dazu stimmen die Tests häufig nicht)! Die meisten haben gerade einmal einen Schnupfen. Bei Influenza oder HIV gibt es auch kein tägliches Update – Sie machen die Leute, die leider schon voll Panik sind und in meinen Augen dadurch das eigene logische Denken ausgeschalten haben, nur noch „wahnsinniger“.
Nur ein Denkanstoß: Wenn dieser Virus so ansteckend ist: Warum sind nach der Hamsterkaufwoche im März offiziell keine Verkäuferinnen erkrankt (es gab damals absolut noch keine Schutzmaßnahmen) und keine Supermärkte wegen Verdachtsfällen geschlossen worden? Und jetzt sterben Menschen wegen nicht durchgeführter Behandlungen, es gibt Suizide wegen gescheiterter Existenzen usw. Von diesen Corona-Toten berichten Sie nicht.
Tanja Rutrecht, Wolfsberg
Wohlstandsgesellschaft
Leider sind die wohlstandsverwöhnten Menschen sehr egoistisch. Jeder will in den Urlaub fahren, seinen Spaß haben und feiern, einfach so, wie es eben immer war. Als ob es kein Corona gegeben hätte. Ob man damit andere gefährdet, vielleicht Schwächere, das ist unserer Wohlstandsgesellschaft – klar und deutlich gesagt – egal. Daher helfen nur Verbote mit Sanktionen – so unvernünftig ist der heutige Mensch.
Markus Karner, St. Stefan
Aushängeschild
„Lakeside Park verdient das neue Gebäude aus Eigenem“, 4. 7.
Der Lakeside Park Klagenfurt wird gerne als das Aushängeschild Kärntens bezeichnet. So innovativ die dortigen Firmen, Start-ups und Forschungsinstitute auch sind, so rückständig ist das Mobilitätskonzept. Der Lakeside Park hat enorme Flächen für Parkplätze versiegelt und verfügt über einen Autobahnanschluss, was das Pendeln mit dem Pkw attraktiv macht. Erstaunlich unattraktiv ist hingegen die Öffi-Anbindung, denn es ist bisher nicht gelungen, für die inzwischen
knapp 1400 Beschäftigten eine Erschließung durch die Stadtbusse zu realisieren. Stattdessen soll nun eine neue Parkgarage mit 543 Stellplätzen errichtet werden. Angesichts des Klimawandels und der längst überfälligen Verkehrswende sollten Landes- und Stadtpolitik den Bau der Parkgarage dringend überdenken und stattdessen das Geld und die Energie dafür aufwenden, den Lakeside Park mit Öffis und Rad besser erreichbar zu machen.
DI Daniel Wuttej, MSc, St. Kanzian
Urlaub in Kärnten
„Ein Höllenlärm und viele Tote“, 8. 7. Wir haben über 40 Jahre ein Wochenendhaus auf der Turracher Höhe und es gibt schon lange das Problem mit den Motorradfahrern. Vor Jahren wurden auf mein Ansuchen hin große Tafeln aufgestellt mit dem Ersuchen: „Langsam und leise fahren.“Diese Tafeln sind inkurzer Zeit verschwunden. Was habe ich alles versucht. Es wird gerast und überholt von oben und unten, egal ob Sicht oder nicht. Die Fahrt ist jedes Mal ein großes Zittern und der Lärm bei unserem Haus und bis hinauf in die letzten Bergspitzen unerträglich. Soll das heuer der so viel gepriesene Urlaub im Inland und bei Freunden sein? Was sich die letzten Wochenenden heuer dort abspielt, ist unerträglich geworden und die Menschenmassen, die dann zusammenstehen, halten keinen Abstand. Die Polizei ist überfordert und kann durch die hinaufgesetzte Geschwindigkeit von 70 auf 100 wenig ausrichten. Das Gleiche gilt für die Nockalmstraße. Am schönsten ist es, wenn in den Kurven gefilmt wird, wie überholt wird und wie schief sie dabei liegen und aufjaulen. Bitte, helft uns, einen schönen Sommerurlaub in unseren Bergen genießen zu können.
Ingeborg Müllner, Klagenfurt
Nein zu Gleichmacherei
Aussensicht „Ministerin Köstinger und das leise Sterben“, 10. 7.
Was von Kurt Hellig als „Klientelpolitik” abgetan wird, ist ein leidenschaftliches Bekenntnis von mir zur bäuerlichen Landwirtschaft in Österreich. Ein Bauernhof in Österreich bewirtschaftet im Schnitt 20 Hektar. Dank der Innovationskraft und der Qualitätsproduktion heben wir uns deutlich von anderen Staaten ab. Wir sind BioLand Nummer eins, wir haben Qualitäts- und Produktionsstandards, um die uns die ganze Welt beneidet und an denen sich Europa orientieren sollte.
Österreich liegt im Ranking der „nachhaltigsten Landwirtschaft“im internationalen Ranking an der Spitze. Ebenso sind wir bei Tierwohlstandards führend. Wir setzen auf kurze Transportwege und eine klare Kennzeichnung der Herkunft.
Die Strategien der Europäischen Kommission sind in mannerhalb chen Bereichen unterstützenswert. Produktion in Österreich zu behindern und gleichzeitig Ausgleichszahlungen zu kürzen, das wäre das Ende für noch mehr Bauernhöfe, die jetzt schon in dem massiven Dumping-Wettbewerb unter Druck stehen. Ein Ackerbaubetrieb in Holland kann nicht dieselben Auflagen erfüllen wie ein Bauernhof im Lesachtal. Dieses „Gleichmachen“und Vereinheitlichen gefährdet den erfolgreichen österreichischen Weg.
Die Kurzsichtigkeit von „Umweltexperten“wird aber dann zu einem echten Problem, wenn Produktion ins Ausland verlagert wird. Produktion in Österreich einzuschränken und dafür billig aus dem Ausland zu importieren – das ist der absurdeste Zugang, den man haben kann.
Jeder kann täglich mit seinem Griff ins Regal eine Entscheidung treffen, wer wie unsere Lebensmittel produzieren soll. Elisabeth Köstinger, Bundesministerin für Landwirtschaft