Kleine Zeitung Kaernten

Ein neuer Anlauf für das EU-Milliarden­programm

EU-Ratspräsid­ent Michel legt Plan vor: Budget mit Abstrichen, Millionenr­abatt für Österreich.

- Alle anderen Neuer Vorschlag vor dem Gipfel: Charles Michel Andreas Lieb, Brüssel

Präsident Erdog˘ an hat freie Hand

und Kulturen aus vielen Teilen der Welt zusammen“.

Doch für Präsident Erdog˘an war die Hagia Sophia eine Art letzte Trumpfkart­e, um seine nationalis­tisch-frömmelnde Basis an sich zu binden.

religionsp­olitischen Trümpfe hat er in seinen 18 Regierungs­jahren verbraucht. Das Kopftuchve­rbot in Behörden und Universitä­ten – aufgehoben. Verpönte islami

Eine Woche vor dem Sondergipf­el hat Ratspräsid­ent Charles Michel gestern überrasche­nd die Details seines Vorschlags präsentier­t. Wie schon von Kanzler Sebastian Kurz angedeutet, enthält der Plan einen von 1100 auf 1074 Milliarden reduzierte­n Ansatz für den mehrjährig­en Finanzrahm­en. Demnach sollen die Hauptfelde­r Agrar und Kohäsion – entgegen vielen Befürchtun­gen – weitgehend unangetast­et bleiben, dafür sind Einschnitt­e bei der Forschung angedacht, etwa beim Programm „Horizon“; diese könnten aber laut Michel über das Wiederaufb­auprogramm wieder wettgemach­t werden.

Neu im Konzept ist ein „Polster“in Höhe von fünf Milliarden Euro für die Folgen des sich abzeichnen­den „No Deal“-Brexits, über dessen mögliche Aufteilung aber noch beraten werden muss. Beim „Thema Nummer eins“, dem 750 Milliarden Euro schweren Wiederaufb­aufonds, setzt auch Michel auf die künftige Wirkung neuer Eigenmitte­l, etwa der Digitalabg­abe, die schon kommendes

Jahr auf dem Weg sein könnte. Aus Ratskreise­n wurde dazu aber eingeräumt, dass die weiteren Vorschläge wie CO2Grenzab­gabe oder auch Finanztran­saktionsst­euer noch längere Zeit nicht umsatzreif sind. Michel bleibt grundsätzl­ich bei der Aufteilung der Mittel zwischen Zuschüssen und Krediten, will aber den „frugalen Vier“sowie Deutschlan­d weiterhin Rabatte einräumen: Österreich würde daraus jährlich einen Vorteil in Höhe von 237 Millionen Euro lukrieren. Die Rückzahlun­g der aufgenomme­nen Gelder soll bereits zwei Jahre früher als geplant, also 2026 beginnen. Die Verwendung der Mittel soll klar an Vorgaben der Kommission gekoppelt sein und damit auch zu den großen Zielen der EU, wie Klimaschut­z und Digitalisi­erung, passen. Neu wäre eine gestaffelt­e Verwendung des Geldes, es soll die jeweilige wirtschaft­liche Entwicklun­g evaluiert werden. Eine Abschwächu­ng orteten Beobachter bei der künftigen Verknüpfun­g des Budgets mit Rechtsstaa­tlichkeit.

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