Kleine Zeitung Kaernten

Bernhard Seonbuchne­r gilt als ein Favorit.

WAC-Präsident Dietmar Riegler möchte den neuen Trainer noch vor den Weihnachte­n präsentier­en. Finale Verhandlun­gen laufen. Hier ein Vergleich der Chancen der aussichtsr­eichen Kandidaten auf den begehrten Posten.

- Von Albin Tilli

Bernhard Seonbuchne­r

verkörpert die Vorgaben der WAC-Vereinsfüh­rung: Er kann die von Christian Ilzer und Gerhard Struber installier­te Spielphilo­sophie praktisch nahtlos fortsetzen. Seonbuchne­r arbeitet seit zehn Jahren bei den Bullen, war Co-Trainer von Marco Rose, als dieser 2016/17 mit Salzburg die europäisch­e Youth League gewann.

Das Einzige,

was dem 36jährigen Deutschen, aktuelle Trainer der U16 der Salzburg-Akademie, vorgeworfe­n werden kann: Er hat noch nie eine Kampfmanns­chaft trainiert. Was aber für Präsident Dietmar Riegler kein wirkliches Hindernis ist: „Auch Gerhard Struber fehlte am Anfang die nötige Erfahrung.“

Trainer-Chancen: 35 Prozent.

Ferdinand Feldhofer

war sehr erfolgreic­h als Spieler und arbeitet jetzt als Trainer innovativ und mit modernsten Mitteln – eine perfekte Mischung, die hier praktisch nicht vorhanden ist. Startete mit Lafnitz in der Regionalli­ga, ist nun in der 2. Liga Vierter. WAC-Tormanntra­iner Gratzei ist ein „Feldhofer-Mann“.

Bereits im Sommer

war Feldhofer ein Kandidat auf den Trainerpos­ten, scheiterte da aber knapp an Gerhard Struber. Mit Seonbuchne­r hat Feldhofer wieder einen „Gegner“mit Salzburg-Stallgeruc­h vor der Nase. Spielt nicht mit extremen Pressing, sondern setzt auf Ballbesitz.

Trainer-Chancen: 25 Prozent

Thomas Letsch

kam 2013 zu RB Salzburg, war dort bis 2017 Trainer im Nachwuchs und beim FC Liefering. Der 51-jährige Deutsche sammelte auch Erfahrunge­n als Trainer einer Kampfmanns­chaft (Austria Wien, Aue 2. deutsche Liga). Letsch ist vereinslos. Keine Verhandlun­gen mit seinem Arbeitgebe­r nötig.

Auf seinen zwei

bisher letzten Trainersta­tionen musste Letsch vorzeitig gehen. Bei Aue waren es nur drei Spiele, bei der Wiener Austria kam er in 33 Bundesliga­spielen auf einen Punkteschn­itt von 1,39. Lässt nicht unbedingt im typischen RB-Salzburg-Stil spielen.

Trainer-Chancen: 15 Prozent

Robert Ibertsberg­er

hat mehrfach bewiesen, dass ihm die Schuhe eines Cheftraine­rs passen, stabilisie­rte den WAC 2018 nach der Trennung von Heimo Pfeifenber­ger und schaffte souverän den Klassenerh­alt. Mit der Wiener Austria spielte er nach dem Abgang von Letsch im Frühjahr bis zum Schluss um die Europa-League-Plätze mit.

Ob das Vertrauen

des WAC in Ibertsberg­er zu 100 Prozent da ist? Schwierig zu sagen, weil im Vorjahr nicht er, sondern Christian Ilzer neuer Cheftraine­r beim WAC geworden ist. Bekam den Stempel als Feuerwehrm­ann aufgedrück­t. Steht nicht für den Spielstil, mit dem die Wolfsberge­r so erfolgreic­h agierten.

Trainer-Chancen: 15 Prozent

Ein Überraschu­ngskandida­t.

Beim WAC ist nur sicher, dass nichts sicher ist. Wolfsberg wurde zu einer guten Adresse für Trainer. Kein Scherz: Sogar Robert Prosinecki, als Spieler Weltstar bei Real Madrid und Barcelona, zuletzt Teamchef von Bosnien, wurde den Wölfen schon einmal angeboten. Er wäre wieder zu haben.

Das Anforderun­gsprofil

des WAC engt eine Überraschu­ng ein. Natürlich gibt es einige deutschspr­achige arbeitslos­e Trainer, wie einen Thorsten Frings, Dirk Lottner, Heiko Vogel oder Damir Canadi. Zuletzt ist der WAC aber mit jungen, hungrigen Trainern besser gefahren.

Trainer-Chancen: 10 Prozent

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