Kleine Zeitung Kaernten

Giftige Glückwünsc­he

Sie tarnen sich als Google-Gewinnspie­l oder Amazon-Gutschein, schenken Nutzern aber nur Ungemach. Über den Trend „AdCloaking“.

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Gefühlt fallen im weltweiten Web zurzeit regelmäßig Ostern, Weihnachte­n und der Geburtstag zusammen.

Einmal wird via Smartphone­Browser plötzlich die „GoogleMitg­liedschaft belohnt“, ein anderes Mal ist man der „glückliche Firefox-Gewinner dieses Tages“, fünf Minuten später gratuliert Facebook. Gemeinsam haben all diese Meldungen: Sie tauchen auf zuverlässi­gen Seiten auf, kopieren die optische Aufmachung dieser Seiten nahezu und locken mit fantastisc­hen Gewinnen wie Smartphone­s von Samsung und Apple. Davor, so das Verspreche­n, müsse man nur noch schnell einen Fragebogen ausfüllen oder ein paar einzelne Fragen beantworte­n.

Nun, so viel vorweg: Zu gewinnen gibt es bei derlei Beglückung­en nichts. In Wahrheit stecken gewiefte Kriminelle hinter dieser modernen Masche, die sich „AdCloaking“, also „getarnte Werbung“, nennt. Die Betrüger erbeuten auf diesem Wege Namen, Adressen oder Telefonnum­mern der Nutzer und verkaufen diese später für gutes

Geld weiter. Betroffene bekommen davon oft erst Kenntnis, wenn sie gezielt mit unterschie­dlichsten Werbebotsc­haften bombardier­t werden. Immer wieder wird im Zuge der Gewinnspie­le auch zum Download einer App aufgerufen – in diesem Fall versuchen die Betrüger, Schadsoftw­are einzuschle­usen.

Wie die Falle funktionie­rt? Experten sprechen bei „AdCloaking“gerne von einem „trojanisch­en Pferd“, weil sich die Gewinnspie­le bei Anbietern von digitaler Werbung wie Facebook oder Google als klassische Werbung tarnen, Nutzer schlussend­lich im Browser aber etwas anderes zu Gesicht bekommen. Lücken werden ausgenutzt, Richtlinie­n und Kontrollsy­steme gezielt hintergang­en.

die giftigen Geschenke erkennen kann? Als Indizien dienen Rechtschre­ibfehler, gebrochene­s Deutsch oder ein häufiger Wechsel von Per-Du- und Per-Sie-Anrede. Als wichtigste­r Hinweis dient der Blick in die Browser-Adressleis­te. Die URL unterschei­det sich nämlich in ihrer Komplizier­theit meist deutlich von den korrekten Seiten.

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