Das Geschäft mit den Rasern
In Kärnten werden täglich 1100 Anonymverfügungen ausgestellt. Die Einnahmen mit Verkehrssündern dürften bei mehr als zwölf Millionen Euro liegen.
Tempo 140 auf den Autobahnen? Umwelt-Hunderter wieder abschaffen? Warum gibt es unterschiedliche Toleranzgrenzen? Seit Wochen wird in ganz Österreich teils hochemotional über Geschwindigkeitsgrenzen für Autofahrer diskutiert. Doch auch jetzt schon wird in Kärnten gehörig aufs Gas getreten. Im ersten Halbjahr 2018 wurden 200.000 Anonymverfügungen ausgestellt. Das sind über 1100 Vergehen pro Tag.
In erster Linie sorgen dafür Radarkabinen und Polizeianzeigen nach Messungen mit Laserpistolen. Möglich sind Anonymverfügungen aber auch bei Versäumnissen wie nicht Anschnallen, zu kurze Haltezeit bei Stopptafeln, Falschparken, Radfahren ohne Helm bei Kindern oder dem Überfahren von Fahrstreifen. Zentral erfasst werden die Übertretungen seit Ende 2012 (mit Ausnahme der Stadtgebiete Klagenfurt und Villach) in der Bezirkshauptmannschaft Hermagor. Während es im gesamten Jahr 2015 200.000 Anzeigen gegeben hat, wird für 2018 mit der doppelten Anzahl gerechnet.
„Der rasante Anstieg ist darauf zurückzuführen, dass wir stetig zunehmend die Halterdaten sämtlicher EU-Länder festellen können und damit auch Nicht-Österreicher belangt werden“, sagt Bezirkshauptmann Heinz Pansi. Hinzu kommt der Ausbau der Section Control, der für immer mehr Anonymverfügungen sorgt.
Die Einnahmen für den Staat werden allein in Kärnten heuer bei über zwölf Millionen Euro liegen. Wer nicht zahlt, muss