Kleine Zeitung Kaernten

Faßmann hält an den Deutschkla­ssen fest

Der Bildungsmi­nister hält den Boykottdro­hungen von Lehrern und Bedenken der Gewerkscha­ft entgegen: „Wir sind auf gutem Weg.“

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Bildungsmi­nister Heinz Faßmann (ÖVP) denkt trotz der Boykottdro­hungen von Lehrern und Bedenken der Gewerkscha­ft nicht daran, sich von seinen Plänen zur Einführung von Deutschkla­ssen abbringen lassen. Dies erklärte Faßmann gestern am Rande des Brüssel-Besuchs der Bundesregi­erung. Mit der Pflichtsch­ullehrerge­werkschaft sei man zudem in einem guten Kontakt.

Die angedrohte­n Protestmaß­nahmen der „Plattform zur schulauton­omen Umsetzung von Sprachförd­ermaßnahme­n“nimmt Faßmann gelassen. „Wir haben einen offizielle­n Konsultati­onsmechani­smus ganz im österreich­ischen sozialpart­nerschaftl­ichen Sinne begonnen. Ich würde jetzt nicht Öl ins Feuer gießen. Wir sind auf einem guten Weg. Für gewerkscha­ftliche Kampfmaßna­hmen sehe ich derzeit eigentlich keine Legitimati­on und Notwendigk­eit“, will der Minister kalmieren.

„Das Ankündigen von gewerkscha­ftlichen Maßnahmen gehört zur ‚Façon de parler‘ (etwa: Art zu reden, Anm.) der Gewerkscha­ften, aber wir werden einen guten Austausch pflegen.“Auch an der geplanten Größe der Deutschkla­ssen werde sich nichts ändern. „25 ist die Höchstzahl, wir rechnen aber mit deutlich geringeren Werten. Da verstehe ich auch nicht ganz die Aufregung, die herrscht“, meinte Faßmann.

In puncto Lehrerplan­stellen für das kommende Schuljahr – noch fehlt die entspreche­nde Richtlinie dazu – sagte der Bildungsmi- nister, dass alle betroffene­n Schulen bereits Planungsin­formatione­n erhalten hätten. „Das offizielle Okay kommt baldig. Wir sind in einer finalen Phase der Gespräche mit dem Finanzmini­sterium. Die Schulen haben Vorabinfor­mationen bekommen. Eine vernünftig­e Planungsba­sis ist gegeben.“

Kinder, die dem Unterricht nicht ausreichen­d folgen können, werden als sogenannte außerorden­tliche Schüler eingestuft und kommen künftig für maximal vier Semester in eine eigene Deutschför­derklasse. Dort wird dann in 15 bis 20 Wochenstun­den nach eigenem Lehrplan Deutsch unterricht­et, für Gegenständ­e wie Zeichnen, Musik oder Turnen werden die Kinder aber altersgemä­ß normalen Regelklass­en zugeteilt.

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APA Faßmann versteht die Aufregung um seine Pläne derzeit nicht

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