Apple mit neuer Software und einer Spitze gegen Facebook
Fokus auf „erweiterter Realität“: Im Herbst sollen völlig neue Betriebssysteme für iPhone, Mac & Co. kommen.
Zu Beginn von Apples großer Entwicklerkonferenz in an José lässt Apple-Chef Tim Cook eine Zahl sprechen: So würden 500 Millionen Nutzer pro Woche den digitalen Marktplatz „App Store“aufsuchen. Ebenso gigantisch: „Zehn Milliarden Anfragen“soll die Sprachassistentin Siri zurzeit pro Tag verarbeiten. Diese – so verspricht es Apple wieder einmal hochheilig – wird mit dem neuen mobilen Betriebssystem iOS 12 (für Nutzer ab Herbst erhältlich) schlauer. Siri soll aktiv „Vorschläge“machen, über die App „Shortcuts“können zudem ganze Handlungsstränge per Signalwort automatisiert werden. Einen besonderen Fokus legt Apple auf „Augmented Reality“, also die digitale Anreicherung realer Umgebungen. Mit USDZ wurde gar ein eigenes Dateiformat für AR-Grafiken und -Animationen entwickelt. Die digitalen Gute-Laune-Macher „Emojis“animiert Apple künftig noch stärker. Weil man auch das eigene Porträt zum Emoji machen kann, nennt sie der Konzern ab sofort „Memojis“. Auch neu: „Group Facetime“, das bis zu 32 Nutzer in einer Videokonferenz verbindet, und das Mac-Betriebssystem „macOS Mojave“. Letzteres bringt einen „Nachtmodus“und den Aufräumdienst „Desktop Stacks“. Dieser ordnet Items am verwüsteten Desktop automatisch nach Da tum oder Dateityp. Nicht zuletzt ließ Apple-Boss Tim Cook mit einer Spitze gegen Facebook aufhorchen. Der SafariBrowser soll bald die Weitergabe von Daten über Gefälltmir-Schaltflächen oder Kommentarfelder verhindern. Mit tels Warnhinweis werden Nutzer gefragt, ob sie wirklich Da ten an Facebook senden wollen Für Facebook kommt die Nachricht zu einem heiklen Zeit punkt. Erst am Wochenende wurde bekannt, dass der Konzern jahrelang Smartphone Bauern (neben Samsung sol auch Apple selbst darunter sein) weitreichenden Zugrif auf persönliche Daten gewährt hatte. Einigen habe es Facebook u. a. ermöglicht, Infos über Beziehungsstatus, Religionszugehörigkeit und politische Ausrichtungen abzuziehen.