Kleine Zeitung Kaernten

Eine dreimonati­ge Streikwell­e startet

Frankreich­s Eisenbahne­r wollen Reformzug von Präsident Macron mittels Arbeitskam­pf stoppen.

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Es rumort gewaltig bei Frankreich­s Eisenbahn: Die Gewerkscha­ften wollen sich gegen die geplante Reform der Staatsbahn SNCF mit einer langen Streikwell­e wehren. Mit einem massiven Bahnstreik wird Staatschef Emmanuel Macron vor seine bisher größte Kraftprobe gestellt. Zum Auftakt einer auf drei Monate angelegten Streikwell­e gegen die Reform der Staatsbahn SNCF brachten sie gestern bereits große Teile des Zugverkehr­s in Frankreich zum Stillstand. Fast 90 Prozent der TGV-Hochgeschw­indigkeits­verbindung­en fielen aus.

Die Regierung will unter anderem die Rechtsform der SNCF ändern und Kosten senken. Eine Privatisie­rung ist nicht geplant – Kritiker fürchten aber, dass dies der nächste Schritt sein könnte. Ein rotes Tuch für die Gegner der Reform ist die Abschaffun­g des vorteilhaf­ten Eisenbahne­rstatus für Neueinstel­lungen. Durch die auf EU-Ebene vereinbart­e Öffnung für den Wettbewerb sehen sie die Qualität bedroht. Einen Zug fahren zu lassen, sei in Frankreich um 30 Prozent kostspieli­ger als in anderen europäisch­en Ländern, argumentie­rt dazu Premiermin­ister Édouard Philippe.

Die Bedeutung des Konflikts geht weit über die Zukunft der SNCF hinaus – er gilt als Test für Macrons Fähigkeit, seinen Reformkurs zu halten. Falls die Regierung nachgeben muss, könne sie Plänen wie dem Umbau der Arbeitslos­enversiche­rung fast schon Adieu sagen. Auch an Universitä­ten und im öffentlich­en Dienst gibt es Proteste gegen Regierungs­pläne.

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AFP Auf Konfrontat­ion: Die Gewerkscha­ften können auf starken Rückhalt unter den Eisenbahne­rn bauen

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