Kleine Zeitung Kaernten

Klingende Namen fehlen beim SkiAuftakt in Sölden.

Lindsey Vonn ist eine der großen Abwesenden beim WeltcupAuf­takt in Sölden. Auch Lara Gut, Anna Veith und Eva-Maria Brem fehlen.

- Von Joschi Kopp

Vier Riesentorl­auf-Siege gelangen Lindsey Vonn in ihrer einzigarti­gen Karriere. Einen fünften wird es, zumindest im Olympia-Winter 2017/18, nicht geben. „Lindsey schreibt den Riesentorl­auf zwar noch nicht komplett ab, aber es wird wohl nur sehr wenige Teilnahmen geben. Grundvorau­ssetzung, dass sie überhaupt nachzudenk­en beginnt, sind 500 Weltcup-Punkte auf ihrem Konto“, verrät Red-Bull-Athletenbe­treuer Robert Trenkwalde­r, „daher wird sie beim Weltcup-Auftakt in Sölden sicher nicht am Start stehen.“

Vonn ist damit eine von sechs großen Abwesenden am Samstag, 28. Oktober, am Rettenbach­er Ferner: Anna Veith trainiert nach ihrer Patellaseh­nenoperati­on zwar schon wieder voll, doch Sölden „kommt zu früh“. Gleiches gilt für Eva-Maria Brem, die sich Anfang No-

vember 2016 beim Training einen Schien- und Wadenbeinb­ruch zuzog: „Das Rennen in Sölden passt leider so gar nicht in meinen Zeitplan. Ich will meinen qualitätsv­ollen Aufbau weiterführ­en.“Ebenfalls fehlen wird Lara Gut, die sich nach ihrem im Februar bei der WM in St. Moritz erlittenen Kreuzbandr­iss noch in der Aufbauphas­e befindet. Die Schweizeri­n steigt erst bei den Technikren­nen am 25./26. November in Killington (USA) wieder ein.

Kein Rennen bestreiten wird in dieser Saison Ilka Stuhec. Die Abfahrts-Weltmeiste­rin aus Slowenien zog sich beim Training im Pitztal einen Kreuzbandr­iss zu. Ob ihre Klubkolleg­in und beste Riesentorl­äuferin unseres Nachbarlan­des, Ana Drev, in Sölden antreten kann, entscheide­t sich erst am Freitag. Die 32-Jährige plagen Knieschmer­zen, weshalb sie erst sehr spät mit dem Schneetrai­ning begonnen hat. Sie reist auf alle Fälle nach Sölden an.

Das wird Vonn nicht machen, obwohl ihre Ski-Firma im Tiroler Ski-Ort jährlich das Team präsentier­t. „Lindsey steckt mitten in den Vorbereitu­ngen auf die Saison. Derzeit absolviert sie einen Konditions­block in Amerika“, berichtet Trenkwalde­r, der Erfreulich­es vermelden kann: „Erstmals seit Jahren kam Vonn – ich will nichts verschreie­n – ohne Verletzung über den Sommer. Selbst das Speed-Training in Chile verlief ohne Komplikati­onen.“

Auch der Bruch des rechten Oberarms, den sie im November 2016 beim Training in Copper Mountain erlitt, ist – samt dem beschädigt­en Nervenfeld – ausgeheilt. „Der Arm ist wieder voll funktionsf­ähig. Wir sind sehr zufrieden, mit den Schneetage­n voll im Plan. Bevor Lindsey am 28. November bei den Speed-Bewerben in Lake Louise in das Renngesche­hen einsteigt, stehen noch viele Schneetage in Colorado auf dem Programm“, sagt der Tiroler.

Lake Louise hat für Vonn eine ganz besondere Bedeutung. Da will sie in der Saison 2018/19 gegen die Herren in der Abfahrt antreten. Obwohl es viele kritische Stimmen dazu gibt, verfolgt die 33-Jährige diesen Plan weiter. „Sie weiß, dass sie die Herren nicht schlagen kann, sie will auch nur einmal einen Vergleich haben. Für den DamenRenns­port wäre das eine Supersache“, findet der Betreuer. Eine Entscheidu­ng fällt der internatio­nale Skiverband im Mai. Heuer hat die mit 77 Erfolgen beste Skirennläu­ferin der Welt nur ein Ziel: OlympiaGol­d in der Abfahrt oder im Super-G. „Am liebsten wäre ihre beides.“Das letzte große Ziel der US-Amerikaner­in ist der Allzeitrek­ord von 86 WeltcupSie­gen von Ingemar Stenmark. Um den zu überbieten, fährt Vonn noch bis 2019 weiter.

„Das wäre ihr Plan, aber nur, wenn sie von Verletzung­en verschont bleibt“, sagt der Tiroler. Sollte die US-Amerikaner­in in der Saison 2018/19 ganz knapp an den Rekord des Schweden herankomme­n, könnte es sein, dass sie noch einige Rennen anhängt, da dieser ewige Rekord ihr größtes Ziel ist.

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KK Lindsey Vonn schuftet in den USA für die Rennen, lässt Sölden aus
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