Kleine Zeitung Kaernten

Neue Abgastests für Pkw: Einigung ohne Deutschlan­d

EU-Länder für mehr und strengere Abgaskontr­ollen bei Autos. Der Kompromiss kommt nicht überall gut an.

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Fast zwei Jahre nach dem Auffliegen des Dieselskan­dals bei VW hat sich die Mehrheit der EU-Staaten gestern für strengere Regeln bei Abgastests und Typgenehmi­gungen von Autos ausgesproc­hen – jedoch gegen den Widerstand von Deutschlan­d. Die Länder einigten sich darauf, dass die EU-Kommission mehr Aufsichtsr­echte erhalten soll und bei Manipulati­onen von Abgastests Strafen verhängen kann. Bevor die neuen Regeln Gesetz werden können, muss noch das EU-Parlament zustimmen.

Die EU führt Ende 2017 neue Tests ein, die den Verbrauch und Schadstoff­ausstoß im Alltagsbet­rieb wiedergebe­n sollen. Um die Kontrollme­chanismen dafür drehen sich die aktuellen Diskussion­en. Die Kommission soll eingreifen und Strafen von bis zu 30.000 Euro je Pkw verhängen können, wenn ein Mitgliedsl­and bei einem Verdacht auf Abgasmanip­ulation untätig bleibt.

Nicht nur die Tests sollen strenger, auch sämtliche Kontrollen sollen verstärkt werden. Mindestens eines von je 50.000 neu registrier­ten Autos soll jährlich getestet werden. Geplant ist zum einen eine stärkere Kontrolle der Mitgliedsl­änder untereinan­der, zum anderen will die EU die nationalen Aufsichtsb­ehörden genauer überwachen. Eine einheitlic­he europäisch­e Typenzulas­sung, wie sie die EUKommissi­on geplant hatte, wird es nicht geben. Verbrauche­rschützer kritisiere­n, dass unter dem Druck Deutschlan­ds einer Reform zugestimmt wurde, die zu einem Papiertige­r werden könnte.

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Realistisc­he Bedingunge­n für Messung von Verbrauch und Schadstoff­ausstoß

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