„Goldene“Dienerin des Herrn
Schwester Pallotti Findenig, Missionsschwester vom Goldenen Blut, feiert heute ihre goldene Profess.
Wenn man Schwester Pallotti Findenig (74) fragt, ob sie ihren kirchlichen Beruf noch einmal ergreifen würde, muss sie nicht lange nachdenken: Das „Ja“kommt überzeugend und spontan. Heute feiert die Missionsschwester vom Kostbaren Blut ihre Goldene Profess, das heißt, dass sie vor 50 Jahren ihr Ordensgelübde abgelegt hat und zwar in dem Kloster, dem sie heute noch angehört, nämlich in Wernberg.
Schwester Pallotti ist seit 2001 die Vorsitzende der Regionalkonferenz der 20 Frauenorden in Kärnten. Im „Hauptjob“agiert die gebürtige Wolfsbergerin als Pfarrassistentin in der Pfarre Maria Landskron. Das bedeutet, dass sie alle Aufgaben erfüllt, für die sonst ein Pfarrer zuständig wäre, nur einige Sakramente darf sie nicht spenden.
Im heurigen Herbst bekommt Maria Landskron wieder einen eigenen Pfarrer. Dann kann Pallotti in Pension gehen und ihren Leidenschaften frönen. Dazu werden wohl Reisen nach Israel und nach Südafrika zählen, zwei Länder, zu denen sie eine besondere Beziehung aufgebaut hat. In Südafrika hat die studierte Theologin ein Jahr lang als Missionsschwester gearbeitet, in Jerusalem betreute sie Pilger im österreichischen Hospiz.
Der Weg als Ordensfrau war Pallotti Findenig nicht vorgegeben. Als junge Frau hat sie eine Lehre als kaufmännische Angestellte in Wolfsberg absolviert. Bei Jugendtagen in Wernberg hat sie erlebt, mit welcher Begeisterung die jungen Schwestern das Klosterleben genießen. Daraufhin hat sie sich spontan mit ihrer Mitschwester Franziska Maria Pir- ker zum Noviziat angemeldet, das sie am 1. September 1964 angetreten hat.
Auf Wunsch ihrer Oberin hat Schwester Palotti die Matura nachgeholt und in Salzburg und in Innsbruck das Theologiesstudium absolviert. Viele Kärntner kennen sie als Religionslehrerin im damaligen BG 2 in Klagenfurt und der Kindergärtnerinnen-Schule.
Immer wieder wird die als Heidrun (genannt „Heidi“) Getaufte auf ihren ungewöhnlichen Vornamen angesprochen. Den hat sie ihrer damaligen Chefin zu verdanken. Diese hat nämlich die Idee geboren, die junge Schwester möge den Namen des Ordenspatrons Vinzenz Pallotti annehmen. Die Betroffene selbst hätte viel lieber den Namen Monika ausgewählt: „Ich habe in die Liste meiner Namenswünsche drei Mal Monika geschrieben. Erst bei der feierlichen Profess habe ich erfahren, dass ich Pallotti heißen werde. Weil ich damals aber noch sehr jung war, hatte ich nicht den Mut zu protestieren.“