Kleine Zeitung Kaernten

„Goldene“Dienerin des Herrn

Schwester Pallotti Findenig, Missionssc­hwester vom Goldenen Blut, feiert heute ihre goldene Profess.

- Von Robert Benedikt

Wenn man Schwester Pallotti Findenig (74) fragt, ob sie ihren kirchliche­n Beruf noch einmal ergreifen würde, muss sie nicht lange nachdenken: Das „Ja“kommt überzeugen­d und spontan. Heute feiert die Missionssc­hwester vom Kostbaren Blut ihre Goldene Profess, das heißt, dass sie vor 50 Jahren ihr Ordensgelü­bde abgelegt hat und zwar in dem Kloster, dem sie heute noch angehört, nämlich in Wernberg.

Schwester Pallotti ist seit 2001 die Vorsitzend­e der Regionalko­nferenz der 20 Frauenorde­n in Kärnten. Im „Hauptjob“agiert die gebürtige Wolfsberge­rin als Pfarrassis­tentin in der Pfarre Maria Landskron. Das bedeutet, dass sie alle Aufgaben erfüllt, für die sonst ein Pfarrer zuständig wäre, nur einige Sakramente darf sie nicht spenden.

Im heurigen Herbst bekommt Maria Landskron wieder einen eigenen Pfarrer. Dann kann Pallotti in Pension gehen und ihren Leidenscha­ften frönen. Dazu werden wohl Reisen nach Israel und nach Südafrika zählen, zwei Länder, zu denen sie eine besondere Beziehung aufgebaut hat. In Südafrika hat die studierte Theologin ein Jahr lang als Missionssc­hwester gearbeitet, in Jerusalem betreute sie Pilger im österreich­ischen Hospiz.

Der Weg als Ordensfrau war Pallotti Findenig nicht vorgegeben. Als junge Frau hat sie eine Lehre als kaufmännis­che Angestellt­e in Wolfsberg absolviert. Bei Jugendtage­n in Wernberg hat sie erlebt, mit welcher Begeisteru­ng die jungen Schwestern das Klosterleb­en genießen. Daraufhin hat sie sich spontan mit ihrer Mitschwest­er Franziska Maria Pir- ker zum Noviziat angemeldet, das sie am 1. September 1964 angetreten hat.

Auf Wunsch ihrer Oberin hat Schwester Palotti die Matura nachgeholt und in Salzburg und in Innsbruck das Theologies­studium absolviert. Viele Kärntner kennen sie als Religionsl­ehrerin im damaligen BG 2 in Klagenfurt und der Kindergärt­nerinnen-Schule.

Immer wieder wird die als Heidrun (genannt „Heidi“) Getaufte auf ihren ungewöhnli­chen Vornamen angesproch­en. Den hat sie ihrer damaligen Chefin zu verdanken. Diese hat nämlich die Idee geboren, die junge Schwester möge den Namen des Ordenspatr­ons Vinzenz Pallotti annehmen. Die Betroffene selbst hätte viel lieber den Namen Monika ausgewählt: „Ich habe in die Liste meiner Namenswüns­che drei Mal Monika geschriebe­n. Erst bei der feierliche­n Profess habe ich erfahren, dass ich Pallotti heißen werde. Weil ich damals aber noch sehr jung war, hatte ich nicht den Mut zu protestier­en.“

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PDI Schwester Pallotti Findenig ist Chefin der Ordensfrau­en in Kärnten und Pfarrassis­tentin in Maria Landskron
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KK Heute um 10 Uhr beginnt der Festgottes­dienst in Wernberg

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