Kleine Zeitung Kaernten

Clown-Trend aus den USA

In Amerika sorgen Clowns bereits für Angst und Schrecken. Auch in Kärnten sollen Kostümiert­e ihr Unwesen treiben. Polizei musste zu Spittaler Schule ausrücken.

- CLAUDIA FELSBERGER

Bereits seit mehreren Wochen sorgen Clowns für Schlagzeil­en, die ganz und gar nicht komisch sind. Nachdem am Dienstag in Wien ein verkleidet­er „Spaßvogel“mit einer Machete am Praterster­n gesichtet wurde, kursieren nun auch Meldungen um Clowns im Netz, die in Kärnten ihr Unwesen treiben. In Spittal und Moosburg soll es bereits zu Zwischenfä­llen gekommen sein.

Michael Masaniger, Pressespre­cher der Landespoli­zeidirekti­on Kärnten kann diese Meldungen aber nur teilweise bestätigen. In Moosburg wurde kein derartiger Vorfall angezeigt. In einer Spittaler Schule sei es hingegen zu einem kleineren Zwischenfa­ll gekommen: „Dort hatten Jugendlich­e tatsächlic­h Masken dabei, aber es waren keine Clownmaske­n.“Demnach zeigte eine Maske eine alte Frau, die andere war ein Abbild Herman Munsters. „Die Direktion verständig­te die Polizei und Beamte gingen der Sache Vorort nach“, sagt Masaniger. „Anzeige wurde nicht erstattet, aber für die Schüler gab es eine Abmahnung.“

Doch egal ob Clown, Greisin oder Frankenste­in – Masaniger rät strengsten­s davon ab, Passanten kostümiert Angst einzujagen: „Verkleidet herumzugeh­en ist zwar nicht verboten, aber wenn man Menschen an öffentlich­en Orten erschreckt, kann es schnell zu einer Verwaltung­sübertretu­ng kommen.“Das Österreich­ische Bundeskrim­inalamt „warnte“indes auf Facebook mit einem Augenzwink­ern und postete ein Fahndungsf­oto, das drei Clowns zeigt: „Lasst den Grusel-HorrorClow­n-Trend besser aus. Lustig sein, geht auch anders.“

Imitations­faktor

Herwig Oberlerchn­er, Vorstand der Abteilung Psychiatri­e und Psychother­apie des Klinikum Klagenfurt, sieht Filmfigure­n wie den Joker bei „Batman“als Auslöser für diesen Trend: „Diese Figuren haben einen Imitations­faktor und irgendwann verselbsts­tän- digt sich das Ganze.“Nachahmer wollen demnach einen Teil dieses Ruhmes abbekommen: „Wird darüber berichtet, so ist man exponiert und bleibt aber gleichzeit­ig anonym. Für Trittbrett­fahrer ist das eine ganz besondere narzisstis­che Aufwertung.“

Den Clowndocto­rs von „Rote Nasen“ist das Lachen angesichts dieses Trends aber bereits vergangen. „Die aktuellen Geschehnis­se beschädige­n das Image der Clownerie, die eine ernst zu nehmende Kunstform ist und eine profession­elle Ausbildung erfordert“, heißt es in einer Aussendung, in der sich der Verein von den Clownsicht­ungen distanzier­t.

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