Clown-Trend aus den USA
In Amerika sorgen Clowns bereits für Angst und Schrecken. Auch in Kärnten sollen Kostümierte ihr Unwesen treiben. Polizei musste zu Spittaler Schule ausrücken.
Bereits seit mehreren Wochen sorgen Clowns für Schlagzeilen, die ganz und gar nicht komisch sind. Nachdem am Dienstag in Wien ein verkleideter „Spaßvogel“mit einer Machete am Praterstern gesichtet wurde, kursieren nun auch Meldungen um Clowns im Netz, die in Kärnten ihr Unwesen treiben. In Spittal und Moosburg soll es bereits zu Zwischenfällen gekommen sein.
Michael Masaniger, Pressesprecher der Landespolizeidirektion Kärnten kann diese Meldungen aber nur teilweise bestätigen. In Moosburg wurde kein derartiger Vorfall angezeigt. In einer Spittaler Schule sei es hingegen zu einem kleineren Zwischenfall gekommen: „Dort hatten Jugendliche tatsächlich Masken dabei, aber es waren keine Clownmasken.“Demnach zeigte eine Maske eine alte Frau, die andere war ein Abbild Herman Munsters. „Die Direktion verständigte die Polizei und Beamte gingen der Sache Vorort nach“, sagt Masaniger. „Anzeige wurde nicht erstattet, aber für die Schüler gab es eine Abmahnung.“
Doch egal ob Clown, Greisin oder Frankenstein – Masaniger rät strengstens davon ab, Passanten kostümiert Angst einzujagen: „Verkleidet herumzugehen ist zwar nicht verboten, aber wenn man Menschen an öffentlichen Orten erschreckt, kann es schnell zu einer Verwaltungsübertretung kommen.“Das Österreichische Bundeskriminalamt „warnte“indes auf Facebook mit einem Augenzwinkern und postete ein Fahndungsfoto, das drei Clowns zeigt: „Lasst den Grusel-HorrorClown-Trend besser aus. Lustig sein, geht auch anders.“
Imitationsfaktor
Herwig Oberlerchner, Vorstand der Abteilung Psychiatrie und Psychotherapie des Klinikum Klagenfurt, sieht Filmfiguren wie den Joker bei „Batman“als Auslöser für diesen Trend: „Diese Figuren haben einen Imitationsfaktor und irgendwann verselbststän- digt sich das Ganze.“Nachahmer wollen demnach einen Teil dieses Ruhmes abbekommen: „Wird darüber berichtet, so ist man exponiert und bleibt aber gleichzeitig anonym. Für Trittbrettfahrer ist das eine ganz besondere narzisstische Aufwertung.“
Den Clowndoctors von „Rote Nasen“ist das Lachen angesichts dieses Trends aber bereits vergangen. „Die aktuellen Geschehnisse beschädigen das Image der Clownerie, die eine ernst zu nehmende Kunstform ist und eine professionelle Ausbildung erfordert“, heißt es in einer Aussendung, in der sich der Verein von den Clownsichtungen distanziert.